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Größere Wahlkreise führen nicht zu weniger Bürgernähe

In einer neuen Studie unter der Leitung des Mannheimer Politik­wissenschaft­lers Thomas Gschwend wurden Einstellungs­unterschiede von Bürger*innen unterschiedlich großer Wahlkreise untersucht.

Überhang- und Ausgleichmandate führen zu wachsenden Parlamenten mit immer mehr Abgeordneten. Dies ist bereits auf Bundes­ebene sichtbar und wurde auch für Landtagswahlen in Baden-Württemberg prognostiziert. Eine Vergrößerung von Wahlkreisen kann diesen Zuwachs begrenzen, doch Gegner argumentieren mit einer dadurch entstehenden Abnahme der Nähe zu den Bürger*innen. Ein Antrag der FDP/DVP Fraktion, die Wahlkreise im Land Baden-Württemberg zu verringern, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein Volksbegehren zu dem abgelehnten Gesetzentwurf wird derzeit vorbereitet.

Die Ergebnisse der Studie von Thomas Gschwend und Team liefern neue Anregungen zur politischen Diskussion und aktuellen Reformbemühungen des Landes Baden-Württemberg. Es wurde untersucht, ob es Einstellungs­unterschiede zwischen Bürger*innen aus größeren und kleineren Wahlkreisen gibt und herausgefunden, dass größere Wahlkreise auf Landtagsebene nicht zu weniger Bürgernähe führen. Ob Politik als bürgernah wahrgenommen wird, hängt demnach nicht von der Größe des Wahlkreises ab.

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