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Auszeichnung für Psychologin Sarah Danböck

Die Mannheimer Psychologin Dr. Sarah K. Danböck hat den Forschungs­förderpreis der Elfriede Dietrich Stiftung 2025 erhalten. Ihr Projekt widmet sich erstmals der systematischen Unter­suchung anti-dissoziativer Techniken – eines bislang wenig unter­suchten Forschungs­felds. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wird jährlich auf der Jahrestagung der Deutschsprach­igen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) vergeben.

Danböck unter­sucht in ihrer Forschung so genannte dissoziative Symptome wie Depersonalisation und Derealisation. Bei diesen psychischen Symptome fühlen sich Betroffene von sich selbst oder der Welt um sie herum abgeschnitten. Die Psychologin erforscht, welche biologischen Prozesse mit diesen Symptomen einhergehen – etwa Veränderungen in Atmung, Herzschlag, Schwitzen oder der Sinneswahrnehmung. Gleich­zeitig analysiert sie, wie diese biologischen Marker gezielt therapeutisch angesprochen werden können.

Ein besonderer Fokus ihrer Forschung liegt auf sogenannten „anti-dissoziativen Fertigkeiten“. Diese Techniken, die aktuell in Behandlungs­leitlinien empfohlen werden, stammen aus der klinischen Praxis, sind aber bislang kaum wissenschaft­lich evaluiert worden. „Im Rahmen meines Forschungs­projekts möchte ich erstmals systematisch erfassen, welche Erfahrungen Betroffene und Therapeut*innen mit diesen Techniken gemacht haben“, erklärt Danböck. Ziel sei es, besser zu verstehen, wie die Techniken wahrgenommen werden und wie wirksam sie aus Sicht der Anwendenden sind.

Langfristig zielt die geplante Studie darauf ab, Betroffene und Therapeut*innen bei der Auswahl geeigneter Techniken zu unter­stützen und gleich­zeitig eine Grundlage für experimentelle Studien zur Unter­suchung der Wirksamkeit anti-dissoziativer Fertigkeiten zu schaffen.

Dissoziative Symptome sind weltweit verbreitet und treten beispielsweise bei Erkrankungen wie der posttraumatischen Belastungs­störung oder der Borderline-Persönlichkeits­störung auf. Sie können den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen. Strategien zum Umgang mit diesen Symptomen sind jedoch bislang wissenschaft­lich nur unzureichend unter­sucht.

Danböcks Projekt mit dem Titel „Was hilft gegen akute Dissoziation? Erfahrungen von Betroffenen und Therapeut*innen mit anti-dissoziativen Fertigkeiten” wird am Lehr­stuhl von Prof. Dr. Georg W. Alpers durchgeführt. Dafür werden noch Studien­teilnehmende gesucht. Weitere Informationen finden sich unter www.sowi.uni-mannheim.de/alpers/forschung/studien/.

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