Mannheimer Politikwissenschaft zählt zur Weltspitze

Fachzeitschriften und -bücher gelten als die Königsdisziplin der Kommunikation von Forschungsergebnissen, zumal wenn deren Auswahl in einem „double blind peer review“ Prozess stattfindet. Deshalb sehen viele Forscher*innen solche Publikationen als ein sehr gutes Kriterium an, um die wissenschaftliche Leistung zu dokumentieren. Allerdings erfolgt die Aufbereitung wissenschaftlicher Leistung durchaus unterschiedlich und nicht selten werden zur Gesamtbewertung auch allgemeines Lehrangebot und Reputation hinzugenommen, die sehr stark von der Größe und Tradition einer Einrichtung beeinflusst werden.
Eine Gruppe von Forscher*innen der New York University Abu Dhabi hat sich die Produktivität von politikwissenschaftlichen Instituten in der ganzen Welt angeschaut und die Resultate dieser Analyse in der U.S. – amerikanischen Fachzeitschrift „Political Science and Politics“ veröffentlicht (Barceló, Joan, Christopher Paik, Peter van der Windt, and Haoyu Zhai. 2025. “A Global Ranking of Research Productivity of Political Science Departments.” PS: Political Science & Politics: 1–12.).
Die Autor*innen haben hierfür über 100,000 Fachaufsätze und über 12,000 Fachbücher auf die Affiliation der Autor*innen hin untersucht, um die wissenschaftliche Leistung politikwissenschaftlicher Einrichtungen zu vergleichen. Um den Korpus der untersuchten Veröffentlichungen einzuschränken, haben die Autor*innen dies für politikwissenschaftliche Einrichtungen in sechs Weltregionen getan, die in den QS World University Rankings in den Top 50 erscheinen. Die vergleichsweise kleine Mannheimer Politikwissenschaft erscheint auf einem geteilten vierten Platz in den Rankings für Deutschland.
Da eine Bewertung der wissenschaftlichen Leistung nur pro Wissenschaftler*in Sinn macht, haben die Autor*innen eine entsprechende Übersichtstabelle erstellt. Die Mannheimer Politikwissenschaft erscheint hier in den europäischen Top 10 nach allen Kriterien, die weiter aufgeschlüsselt werden. Auch im globalen Vergleich sind die Mannheimer Politikwissenschaft nach diesen Kriterien besonders erfolgreich wie sich am weltweiten sechsten Platz nach der „impact“ Sortierung und fünften Platz nach der „recent impact“ Sortierung widerspiegelt (Tabelle 3).
Die Resultate zeigen auch die Schwächen allgemeiner Rankings wie QS auf, die Größe und Tradition einer Einrichtung berücksichtigen. Die Autor*innen folgern somit „ETH Zürich was ranked as the top department globally under the total-impact, recent-citations, and recent-impact metrics; other departments—including Mannheim University, Humboldt University, Utrecht University, EUI, and KU Leuven made the global top 10 lists under one or more of the six performance measures (see online appendix table A3). None of these departments made the top 10 list in the QS Rankings.“ (S. 11) Diese Analyse zeigt deutlich, dass die Forschung der Mannheimer Politikwissenschafter*innen weltweit herausragt.
Text: Dr. Julian Dierkes
Bei Rückfragen: julian.dierkes uni-mannheim.de