Mannheim Research Colloquium on Survey Methods (MaRCS)
„Kulturübergreifende Erhebungen sind auf qualitativ hochwertige Übersetzungen von Fragebögen angewiesen, um valide inhaltliche Schlussfolgerungen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wurden mehrstufige, interdisziplinäre Übersetzungsmethoden (z. B. TRAPD, Harkness, 2003) entwickelt, um Vergleichbarkeit und Qualität der Übersetzungen zu gewährleisten. Obwohl die interdisziplinäre Zusammenarbeit (insbesondere zwischen professionellen Übersetzern und Umfrage-/Sachverständigen) als unabdingbar angesehen wird, sieht die Realität in der mehrsprachigen Umfrageforschung oft anders aus, indem man sich nur auf Forscher oder nur auf Übersetzer verlässt (Efu Nkong 2024). In dem von der DFG geförderten Projekt TransBack (Details) wollen wir die Rolle des Übersetzerhintergrunds auf die Übersetzungsqualität besser verstehen. Darüber hinaus untersuchen wir die Auswirkungen der maschinellen Übersetzung und tragen damit der Tatsache Rechnung, dass die maschinelle Übersetzung auf dem Vormarsch ist. In der ersten Projektphase haben wir eine Umfrage unter den nationalen Koordinatoren von mehr als 10 groß angelegten internationalen Umfragen durchgeführt, um ihre Übersetzungsprozesse, das eingesetzte Übersetzungspersonal, ihre Ansichten über Übersetzung und Übersetzer usw. zu erfragen (Efu Nkong 2024). In der zweiten Projektphase führten wir ein Experiment (Englisch -> Deutsch) mit 16 Sozialwissenschaftlern und 16 professionellen Übersetzern durch, die a) die Items von Grund auf übersetzten und b) die Ergebnisse der maschinellen Übersetzung (deepl) korrigierten, wenn sie dies für notwendig erachteten. In der dritten Projektphase haben wir die experimentellen Fragebögen sowie die offiziellen deutschen Übersetzungen und eine ChatGPT-Version verwendet, um Umfragedaten zu sammeln (unter Verwendung des Bilendi-Panels). Die Umfragedaten sind der ultimative Test, um herauszufinden, was wie unter realen Umfragebedingungen funktioniert und was die von den verschiedenen Gruppen produzierten Fehler bedeuten. In diesem Vortrag werde ich mich auf die Projektphasen 2 und 3 konzentrieren und den experimentellen Rahmen, die ersten Ergebnisse der Fehlerkodierung sowie die ersten Umfrageanalysen vorstellen.“
Zoom: https://us02web.zoom.us/j/86829349377?pwd=OGdwMnV1d0hzMGRmNnhWaEdsc3VyQT09