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Mannheim Research Colloquium on Survey Methods

Uhr

Fernanda Maria Leiton

A5, 6, Room A 230/231 oder via Zoom

Fernanda Maria Leiton (Universität von Costa Rica) wird einen Vortrag über die Reihenfolge der Zustimmung/Ablehnung und den Stil der zustimmenden Antworten bei Hispanics in den USA, Hispanics in Mexiko und nicht-hispanischen Weißen halten.

Der acquiescent response style (ARS) ist die Tendenz, Umfragefragen überproportional zuzustimmen, und kann die Messgenauigkeit von Umfragen beeinträchtigen. ARS wird mit Agree/Disagree (A/D)-Bewertungs­skalen in Verbindung gebracht, die in den Sozial­wissenschaften weit verbreitet sind. Dies hat ARS zu einem schwierigen Problem bei der Messung sozialer Konstrukte gemacht. Trotz umfangreicher Forschung zu diesem Thema gibt es wenig Konsens darüber, wie die Aus­wirkungen von ARS gemildert werden können. Diese Studie schlug vor, dass die Reihenfolge der A/D-Antworten dazu verwendet werden kann, ARS zu verhindern. Die vorhandene Literatur zeigt, wie Primacy-Effekte in nicht-akustischen Umfragen die Rate erhöhen, mit der Befragte die zuerst aufgeführte Antwortkategorie auswählen. Dieser Logik folgend kann die Auflistung von Zustimmungs­kategorien an erster Stelle ARS verstärken, insbesondere bei Online- oder Papier-und-Bleistift-Umfragen. Das Ziel dieser Studie war es, zu evaluieren, ob die Antwortreihenfolge von A/D-Bewertungs­skalen die Verwendung von ARS beeinflusst.

Teilnehmer aus drei Gruppen wurden für eine Online-Umfrage rekrutiert: nicht-hispanische Weiße (n = 1.200), Hispanics in den USA (n = 1.200) und Hispanics in Mexiko (n = 1.200). Es wurde ein Experiment mit drei Messskalen durchgeführt, die emotionale Ausdruckskraft, affektive Orientierung und Lebens­sinn bewerteten. Die Befragten wurden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Antwortreihenfolgen zugeordnet: (1) von Nichtübereinstimmung zu Über­einstimmung, wobei die Über­einstimmungs­kategorien an letzter Stelle standen, oder (2) von Über­einstimmung zu Nichtübereinstimmung, wobei die Über­einstimmungs­kategorien an erster Stelle standen. Die Befragten wählten deutlich seltener Zustimmungs­antworten, wenn die Nichtzustimmungs­antworten zuerst präsentiert wurden, als wenn die Zustimmungs­antworten zuerst angeboten wurden. Diese Antwortreihenfolge reduzierte in ähnlicher Weise die Anzahl der gleich­zeitigen zustimmenden Antworten auf entgegengesetzte Skalenitems. Wenn die Nichtzustimmungs­optionen an erster Stelle standen, verbesserten sich auch die Reliabilität und die konvergente Validität der Skalen. Diese Studie zeigt, dass es eine sinnvolle Gestaltungs­option für die Behandlung von ARS in Web-Umfragen sein kann, die Zustimmungs­kategorien an letzter Stelle der Antwortskala zu platz­ieren.


Bitte nutzen Sie diesen Link, um über Zoom am Kolloquium teilzunehmen: https://us02web.zoom.us/j/86829349377?pwd=OGdwMnV1d0hzMGRmNnhWaEdsc3VyQT09 .

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