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Von Nobelpreisträger*innen lernen

Zwei Mannheimer Doktoranden bewerben sich erfolgreich für das Lindau Nobel Laureate Meeting.

Pablo Zárate Cisternas und Taylan Alpkaya wird eine besondere Ehre zuteil: Zusammen mit etwa 300 anderen jungen Wissenschaft­ler*innenn aus über 60 Ländern nehmen die beiden Doktoranden am Nobel Laureate Meeting in den Wirtschafts­wissenschaften vom 26. bis 30. August in Lindau teil. Die beiden Doktoranden der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) wurden unter Tausenden Bewerber*innen ausgewählt.

Taylan Alpkaya, der sowohl Volkswirtschafts­lehre als auch Philosophie studierte, forscht zur Wirtschafts­geschichte und zur politischen Ökonomie an der Universität Mannheim. Besonders interessiert ihn, wie Institutionen langfristig soziale Ungleich­heit prägen. „Die Lindauer Tagungen bieten eine seltene Gelegenheit, einen Schritt zurückzutreten und grundsätzlich darüber nachzudenken, worum es in der Ökonomie eigentlich geht“, so der junge Wissenschaft­ler. „Ich freue mich darauf, von Nobelpreisträger*innen zu hören – nicht nur über ihre Forschung, sondern auch darüber, wie sie das Fach als Ganzes betrachten. Ich hoffe, das hilft mir, gängige Annahmen zu hinterfragen und besser zu verstehen, wie Ökonomie sozialbewusster und sinnstiftender sein kann.“

Pablo Zárate Cisternas interessiert sich in seiner Forschung vor allem dafür, wie Migration, Gewerkschaften und Automatisierung den Arbeits­markt beeinflussen. In seinen aktuellen Projekten unter­sucht er unter anderem, wie sich Migration auf die Verbreitung von Ideen und den Beginn der Arbeiterbewegung in den USA auswirkte und welche Effekte generative KI auf den Markt für Freiberufler*innen hat.

Ich würde mich sehr freuen, mit Simon Johnson ins Gespräch zu kommen, der den Nobelpreis gemeinsam mit Daron Acemoğlu und James A. Robinson 2024 erhielt. Ihre Forschung über die zentrale Bedeutung von Institutionen für wirtschaft­liche Entwicklung hat viele angewandte Ökonom*innen wie mich inspiriert. Außerdem freue ich mich darauf, Joshua Angrist, Guido Imbens und James Heckman zu treffen – ich habe viel aus ihrer Arbeit gelernt“, sagt Zárate Cisternas.

Alpkaya würde sich für ein Treffen mit Joseph Stiglitz entscheiden. „Ich bewundere, wie er akademische Arbeit mit gesellschaft­licher Wirkung verbindet. Er zeigt, dass Ökonom*innen nicht in ihrer eigenen Blase bleiben müssen – sie können sich einmischen, Politik mitgestalten und Veränderungen anstoßen. So eine Art Ökonom möchte ich auch sein.“

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