Erfolgreiche Verteidigung

Wir gratulieren Andrew Zola zum erfolgreichen Abschluss seiner Dissertation. Er hat seine PhD Thesis, Public Opinion in the Political Economy of Welfare State Change: Crisis, Continuity, and Common Sense, am 28. November 2025 an der Sciences Po (Paris) vereidigt. Die Jury umfasste Emanuele Ferragina (Sciences Po, Betreuer), Jane Gingrich (Universität Oxford), Maria Grasso (Queen Mary, Universität London), Colin Hay (Sciences Po), und Staffan Kumlin (Universität Oslo) verteidigt.
In der Dissertation wird eine neuartige politökonomische Perspektive auf Wohlfahrtseinstellungen als Ausdruck des “Common Sense” der Öffentlichkeit entwickelt, d. h. der gemeinsamen, als selbstverständlich betrachteten Überzeugungen. Dabei werden die Einstellungen im Längsschnitt generationenübergreifend untersucht, um einen Einblick in langfristige Veränderungen und in die COVID-19 Pandemie zu bekommen. Zudem hilft dies zu verstehen, wie volkswirtschaftliche Zwänge, die Reformen des Wohlfahrtsstaates bedingen, auch individuelle Erwartungen an den Sozialstaat und an die, die von ihm abhängen, beeinflussen.
Die Analysen werten verschiedene Datenquellen aus, decken 30 Länder ab und nutzen neuartige Alter-Zeitraum-Kohorten-Methoden. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass es länderübergreifend zu einer Neuorientierung der Generationen hin zu beschäftigungsorientierten Erwartungen an den Sozialstaat und einem Rückgang an Solidarität gegenüber bestimmten Empfängergruppen gekommen ist; des Weiteren belegen sie, dass selbst folgenschwere Krisenmomente die öffentliche Meinung kurzfristig nicht von diesem Weg abbringen.
Die Dissertation trägt zur Sozialpolitikforschung bei, weil sie einen konzeptionellen Rahmen vorstellt, der Analysen individueller Einstellungen mit Debatten um einen Wohlfahrtsstaatswandel auf Makroebene verknüpft. Dabei wird aufgezeigt, wie die öffentliche Meinung die Anpassung der Sozialpolitik an finanzielle Zwänge aufgrund des postindustriellen Übergangs rechtfertigen kann.