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Gemeinsam mit dem Verein  Rationale Altruisten e. V. vergibt die Fakultät für Sozial­wissenschaften für die Abschlussarbeiten drei Preise. Sie sind nach herausragenden Persönlichkeiten benannt, deren wissenschaft­liches Wirken mit der Geschichte und den Schwerpunkten unserer Institution eng verbunden ist. 

Porträt von Franz Pappi

Franz Urban Pappi (geb. 1939) zählt zu den einflussreichsten Politik­wissenschaft­lern im deutschsprach­igen Raum. Als Professor an der Universität Mannheim (1990–2007) prägte er die empirische Wahlforschung und politische Analyse nachhaltig und trug maßgeblich zum Aufbau des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) bei.

Im Zentrum seiner Forschung stehen das Wähler­verhalten, der Parteienwettbewerb und Koalitions­prozesse – insbesondere im Kontext des deutschen Wahl­systems. Mit seiner Analyse von inhaltlich motivierten Wahlentscheidungen („policy voting“) leistete er wichtige Beiträge zum Verständnis demokratischer Entscheidungs­prozesse.

Porträt von Hans Albert in schwarz-weiß. Er trägt ein weißes Hemd und eine schwarze Jacke.

Hans Albert (1921–2023) war ein deutscher Sozial­wissenschaft­ler und Philosoph, der als bedeutendster deutschsprach­iger Vertreter des Kritischen Rationalismus gilt. Von 1963 bis 1989 hatte er den Lehr­stuhl für Soziologie und Wissenschafts­lehre an der Universität Mannheim inne.

In seinem zentralen Werk, „Traktat über kritische Vernunft“ (1968), formulierte Albert das berühmte „Münchhausen-Trilemma“: den Nachweis, dass alle Letztbegründungs­versuche entweder in einen unendlichen Regress, Zirkelschluss oder Dogmatismus führen. Albert plädierte für eine fallibilistische, kritik­orientierte Wissenschaft, die theoriegeleitet, aber stets revidierbar ist – in Philosophie, Sozial­wissenschaft, Recht und Politik gleich­ermaßen. Mit seiner klaren Argumentation und interdisziplinären Weite war er eine zentrale Figur im Positivismusstreit der 1960er Jahre.

Schwarz-weiß Porträt von Otto Selz. Er trägt ein weißes Hemd, eine Krawatte und eine schwarze Anzugjacke.

Otto Selz (1881–1943) war ein wegweisender deutscher Psychologe und Philosoph, der als einer der ersten systematisch die Struktur des Denkens erforschte. Nach einem juristischen Erststudium wandte er sich der Psychologie zu und promovierte bei Theodor Lipps in München. Seine bedeutendste wissenschaft­liche Leistung war die Entwicklung einer Theorie des „geordneten Denkverlaufs“. Selz war davon überzeugt, dass Denken nicht nur ein Reagieren auf Reize ist, sondern gesetzmäßig strukturiert abläuft – eine Idee, die später großen Einfluss auf die kognitive Psychologie und die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hatte.

Ab 1923 lehrte Selz an der Handels­hochschule Mannheim, wo er auch als Rektor wirkte. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 aus dem Dienst entlassen, 1939 emigrierte er in die Niederlande. Dort wirkte er trotz wachsender Bedrängung weiter wissenschaft­lich und pädagogisch. 1943 wurde Otto Selz nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Bachelor­arbeiten

Hans-Albert Preis

Der Hans-Albert-Preis für die beste Bachelor­arbeit in Soziologie geht an Xuemei Wang. Die Laudatio halten wird Malte Grönemann.

Franz-Urban-Pappi-Preis

Der Franz-Urban-Pappi-Preis für die beste Bachelor­arbeit in Politik­wissenschaft geht an Salma Elnaggar. Die Laudatio halten wird Julius Diener.

Master­arbeiten

Hans-Albert Preis

Informationen zur preistragenden Person

Franz-Urban-Pappi-Preis

Der Franz-Urban-Pappi-Preis für die beste Master­arbeit in Politik­wissenschaft geht an Gwendolyn Mingham. Die Laudatio halten wird Julius Diener.

Der Bachelor Soziologie an der Universität Mannheim war für mich aus mehreren Gründen die perfekte Entscheidung. Zunächst ist die Kombination aus Soziologie und Psychologie sehr spannend und hat mir viele interessante neue Perspektiven eröffnet. Darüber hinaus bietet die Universität Mannheim viele Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen: Ich habe zum Beispiel mein Auslands­semester in Irland verbracht und mich in einer der über 50 studentischen Initiativen engagiert. Zusätzlich sammelte ich als Hilfs­wissenschaft­lerin erste praktische Erfahrungen. Neben dem Studium hat mir vor allem das breite Angebot des Hochschul­sports gefallen. Mein Bachelor ermöglicht mir nun eine Vielzahl an spezialisierten Master­studien­gängen – von Data Science bis Kriminologie. Ich habe mich für den M.Sc. Soziologie: Sozial- und Wirtschafts­psychologie entschieden.

Verena Weihberg, Bachelor Soziologie

An der Universität Mannheim haben mich besonders die Lernbedingungen, die Nähe zur Forschung und die Internationalität begeistert. Wie viele meiner Kommilitonen hatte ich während des Studiums die Möglichkeit, als studentische Hilfskraft zu arbeiten und einen Auslands­aufenthalt zu absolvieren. Als studentische Hilfskraft habe ich gelernt, Forschungs­prozesse besser zu verstehen und Ergebnisse besser einzuordnen. Meine Zeit im Ausland war nicht nur aus akademischer, sondern auch aus persönlicher Perspektive eine unschätzbar wertvolle Horizonterweiterung. Aktuell bin ich Doktorand am Department of Political Science an der Johns Hopkins University (Baltimore, Maryland).

Tristan Klingelhöfer, Bachelor Politik­wissenschaft und Master Political Science

Das Psychologiestudium an der Universität Mannheim war für mich genau die richtige Wahl! Man kann sich ab dem vierten Semester für eigene Schwerpunkte entscheiden und bekommt so einen Einblick in verschiedenste Bereiche der Psychologie. Mein persönliches Highlight ist die Möglichkeit, ein Semester an einer weltweit führenden Universität im Ausland zu studieren. Es gibt zahlreiche Austausch­programme, dadurch entfallen die teilweise immensen Studien­gebühren – und der Weg ins Ausland steht allen offen!

Lisanne Halbe, Bachelor Psychologie

Dissertationen

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Der Lorenz-von-Stein-Preis wird jährlich für eine herausragende Dissertation in den Fächern Politische Wissenschaft, Sozialpsychologie oder Soziologie vergeben. Der Preis wird im Rahmen der Absolventenfeier der Fakultät für Sozial­wissenschaften überreicht und ist mit 1.000 Euro dotiert. Gestiftet wird der Preis von der Lorenz-von-Stein Gesellschaft.

Oliver Rittmann erhält für seine Dissertation den Lorenz-von-Stein Preis sowie den  Bojanovsky-Preis.