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Jun. Prof. Dr. Marc Philipp Janson

Jun. Prof. Dr. Marc Philipp Janson

Assoziierter Projektleiter
Universität Mannheim
Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie
A 5, 6
Gebäudeteil B – Raum B 307
68159 Mannheim
Sprechstunde:
nach Vereinbarung

Jun. Prof. Dr. Marc Philipp Janson hat zum 1. September 2024 die „Tenure-Professur für Lehr-Lernpsychologie mit den Schwerpunkten Educational Design und Educational Effectiveness“ an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe angetreten. Er wird als Projektleiter des vom Forschungs­rat der Universität Mannheim bewilligten Forschungs­projektes „Understanding and Supporting Self-Regulated Learning in Intelligent Tutoring Systems“ dieses bis Juli 2026 am Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie fortführen.

Aktuelle Forschungs­projekte

  • RiSC-Projekt „Understanding and Supporting Self-regulated Learning in Intelligent Tutoring Systems“

    Nach erfolgreicher Einwerbung einer Anschubfinanzierung (Research Seed Capital) erfolgt die laufende Forschung mit Hilfe einer Projekt­förderung von insgesamt 79.700€, wobei ein Großteil der Gelder auf Beschlusses des Forschungs­rates der Universität Mannheim aus Mitteln des Forschungs­fonds der Universität Mannheim zur Verfügung gestellt werden. 

    Das Projekt widmet sich unten stehenden Forschungs­feldern basierend auf ersten Vorarbeiten.

    Selbstregulation in digitalen Lernumgebungen

    Das Initiieren und die Beibehaltung von zielgerichtenten Lernaktivitäten stellt eine große selbstregulatorische Herausforderung da  (Schunk & Zimmerman, 2023; Zimmerman & Schunk, 2011). Dies trifft auch auf digitale Lernumgebungen zu (Azevedo et al., 2011; Winters et al., 2008). Im Rahmen meiner Forschung unter­suche ich inter- und intraindividuelle Unter­schiede im selbstregulierten Lern­verhalten, deren Antezedensbedingungen und ihre prädiktive Validität. 

    Die Nutzung von Verhaltensdaten aus ökologisch hochvaliden digitalen Lernumgebungen ermöglicht einen einzigartigen Einblick in das Lern­verhalten im Vergleich zur reinen Erfassung über Selbstberichtsdaten. Derzeit laufen Forschungs­programme mit verschiedenen Kooperations­partnern, die unter­schiedliche theoretische Ansätze verfolgen. 

    Vorläufige Ergebnisse dieser Forschungs­arbeiten wurden bereits im Rahmen von wissenschaft­lichen Tagungen vorgestellt:

    • Janson, M. P., Schnettler, T., & Bäulke, L. (2024, April). Using logfile data to evaluate motivational processes in university students' exam preparation. 2024 AERA Annual Meeting, Philadelphia, USA.
    • Wissel, S. Fehringer, B. C. O. F., Münzer, S., & Janson, M. P. (2024, March). Heterogenität in Selbstberichtsdaten zu selbstreguliertem Lernen: Latente Profilanalysen an selbstberichteten selbstreguliertem Lern­verhalten. In B. C. O. F. Fehringer (chair), Digital und analoge Diagnostik und Unter­stützung von selbstreguliertem Lernen im Hochschul­kontext. [Symposium]. 11th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Potsdam, Germany.
    • Janson, M. P., Schnettler, T., & Bäulke, L. (2023, September). Eine Frage der Zeit: Die Verwendung von Logfile-Daten zur Evaluierung der Temporal-Motivation-Theory bei der digitalen Prüfungs­vorbereitung von Studierenden [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Fehringer, B. C. O. F., Janson, M. P., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2023, September). Visible self-regulation: The association of self-regulation strategies, learning behavior, and exam success [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Janson, M. P., & Janke, S. (2023, March). Goals, behavior, success – the complex triadic association of achievement goals, e-learning behavior, and exam performance [Research talk]. 10th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Essen, Germany.
    • Janson, M. P., Wissel, S., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2022, September). Self-reported learning strategies do not predict exam success, but digital learning protocol data dp [Research talk]. 52th conference of the German Psychological Society (DGPs), Hildesheim, Germany.
    • Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2021, April). Individual and contextual effects on selfregulation: Comparing the predictive power of university students’ goal orientation on e-learning activities before and during the COVID-19-pandemic [Research talk]. digiGEBF 21: Bildung und Corona – digitale Konferenz der Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Online.

    Evaluierung und Optimierung von intelligenten tutoriellen Lern­systemen

    Meine Forschung widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Evaluierung digitaler Lern­systeme, insbesondere intelligenter tutorieller Systeme (Kulik & Fletcher, 2016; Mousavinasab et al., 2021), die Lernende beim digitalen selbstgesteuerten Lernen unter­stützen (Azevedo et al., 2011; Schunk & Zimmerman, 2023; Winters et al., 2008; Zimmerman & Schunk, 2011). Hierbei verfolge ich unter­schiedliche Projekte

    • Fitting Feedback (Promotions­projekt): Feedback-Effekte variieren im Allgemeinen stark (Hattie & Timperley, 2007; Kluger & DeNisi, 1996; Wisniewski et al., 2020), was sich auch im Kontext von practice testing zeigt (Adesope et al., 2017; Naujoks et al., 2022). In meiner Forschung habe ich mich der Steigerung der Effektivität von informativem Feedback durch die Anpassung auf interindividuelle Unter­schiede gewidmet. Hierbei habe ich verschiedene theoretische Ansätze (Higgins, 2000; Kluger & DeNisi, 1996) zur Theorie des Fitting Feedback integriert. Diese beinhaltet, dass Rahmung von Leistungs­rückmeldung im Einklang mit eigenen strategischen Orientierungen motivations- und leistungs­förderlich ist. Das bisherige Forschungs­programm hierzu umfasst sechs empirische Studien, bei denen im Kontext des practice testing Leistungs­rückmeldung mit unter­schiedlichen Rahmungen erfolgte. Aus dem Forschungs­programm sind bis jetzt folgende Publikationen (open-access) entstanden:
      • Janson, M. P., Siebert, J., & Dickhäuser, O. (2023). Everything right or nothing wrong? Regulatory fit effects in an e-learning context. Social Psychology of Education, 26, 107–139. https://doi.org/10.1007/s11218-022-09733-3
      • Janson, M. P., Siebert, J., & Dickhäuser, O. (2022). Compared to what? Effects of social and temporal comparison standards of feedback in an e-learning context. International Journal of Educational Technology in Higher Education, 19(1), 1–26. https://doi.org/10.1186/s41239-022-00358-2
      • Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2023). More fit, less load? Cognitive processes of receiving feedback framed towards own preferences. The Journal of Experimental Education. doi.org/10.1080/00220973.2023.2287453
    • Variabilität/Adaptivität: Digitale Lernumgebungen bieten die Gelegenheit interindividuell (adaptiv) auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt zu werden (Shute & Towle, 2003). Lernmaterialien können dabei auf Grundlage der bisherigen Lernhistorie präsentiert werden. Im Rahmen meiner Forschung unter­suche ich, inwieweit semi-generische Lerninhalte (Variabilität) den Lernerfolg mittels s.g. desirable difficulity (Bjork & Kroll, 2015) steigen können, beziehungs­weise ungünstigen Lern­verhalten von Studierenden (massiertes Lernen; Carpenter et al., 2012; Schwerter et al., 2022) begegnen können. Teile der Arbeit haben bereits zu folgenden Beiträgen geführt:
      • Wissel, S., Janson, M. P., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2023, September). Self-regulated learning with a digital learning system: Students apply superficial recognition in repeated testing [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Judgments of Learning (JOLs): Metakognitive Über­zeugungen über den eigenen Lernfortschritt sind essentiell für die Steuerung eigenen Lern­verhaltens. In einem aktuellen Forschungs­projekt evaluieren wir, wie eigene Lernstandseinschätzungen (JOLs; Rhodes, 2016) das Lern­verhalten in digitalen Lernumgebungen vorhersagen und schließen damit eine wichtige Forschungs­lücke, da die bisherige Forschung kaum ökologisch valide Settings und eine langfristige Betrachtung der Effekte von JOLs aufweist (Soderstrom et al., 2016).
      • Janson, M. P., Wissel, S., Schäfer, F. & Undorf, M. (2024, March). Judgments of Learning prädizieren Lern­verhalten und Erfolg in intelligenten tutoriellen Lern­systemen. In Schwerter, J. & von Keyserlingk, L. (chair), Selbsttests, Lern­verhalten und Leistung in der Hochschul­bildung. Einblicke aus digitale Verhaltensspurdaten und Selbstberichten.[Symposium]. 11th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Potsdam, Germany.
  • Meta-Analyse Bezugsnorm­orientierung

    Leistungs­beurteilung ist die Bewertung von Resultaten gemessen an Vergleichsstandards (Heckhausen, 1974). Für die Leistungs­beurteilung können unter­schiedliche Standards (Bezugsnormen) verwendet werden, wie beispielsweise eine kriteriale Bezugsnorm, die das Resultat anhand festgelegter sachlicher Kriterien bewertet. Neben dieser sachlichen Bezugsnorm, können Urteiler jedoch auf intra- und interindividuelle Vergleiche zurückgreifen und die Leistung des Beurteilten anhand vorheriger Leistung (individuelle Bezugsnorm) oder anhand der Leistung anderer (soziale Bezugsnorm) bewerten. 

    Die Forschung zur Bezugsnorm­orientierung von Lehr­kräften war äußerst fruchtbar (Rheinberg, 1980; 1982; vgl. auch Mischo & Rheinberg, 1995; Rheinberg & Krug, 1993). Bis auf wenige Aunahmen (Dickhäuser et al., 2017; Lüdtke et al., 2005; Retelsdorf & Günther, 2011) beschränkt sich die Literatur jedoch auf den deutschsprach­igen Raum und eine aktuelle systematische Erfassung der bestehenden Literatur sowie eine quantitative Synthese fehlen. 

    Im Rahmen des aktuellen Forschungs­projektes META-BNO strebe ich an mit Prof. Dr. Oliver Dickhäuser und mit der Unter­stützung unserer Forschungs­praktikanten, Julia Hilpert und Jakob Maurer, eine solche Über­blicksarbeit über die Effekte von Bezugsnorm­orientierungen von Lehr­kräften zu erstellen.

    Falls Sie (unveröffentlichte) Manuskripte oder Daten haben, die in dieses Forschungs­projekt einfließen sollten, kontaktieren Sie uns gerne.

  • Weitere Forschungs­interessen

    Neben den dargestellten Projekten beschäftige ich mich im Rahmen meiner Forschung mit folgenden weiteren Themen und Konstrukten, die teilweise mit den vorhergenannten Forschungs­projekten verknüpft sind, aus diesen entstanden oder im Rahmen von betreuten Abschlussarbeiten beleuchtet wurden:

    • Ziel­orientierungen: Ziel­orientierungen beschreiben unter­schiedliche strategische Herangehensweisen an zielgerichtete Lernaktivitäten. Dabei können Lernziele, die den Kompetenzerwerb in den Mittelpunkt stellen, von Leistungs­zielen, die die Kompetenzdemonstration in den Mittelpunkt stellen, unter­schieden werden (Dweck & Leggett, 1988; Elliot, 2005; Murayama et al., 2012). Aktuell beschäftige ich mich einerseits damit, inwieweit Ziel­orientierungen mit Lern­verhalten in digitalen Lernumgebungen zusammenhängen und anderseits mit der Frage nach der inhaltlichen Verknüpfungn von Ziel­orientierungen und der Theorie des regulatorischen Fokuses (Higgins, 2000, 2002). Folgende (ausgewählte) Konferenzbeiträge beziehen sich auf diese Arbeiten:
      • Janson, M. P., & Janke, S. (2023, March). Goals, behavior, success – the complex triadic association of achievement goals, e-learning behavior, and exam performance [Research talk]. 10th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Essen, Germany.
      • Bossert, S., &  Janson, M. P. (2023, August). Beyond approach-avoidance: Achievement goals, regulatory foci, and self-guides. In M. Daumiller & M. P. Janson (chair), Goals, reasons, and complexes: Current advances in achievement goal research. [Symposium]. 19th EARLI Conference, Thessaloniki, Greece.
    • Large-scale Assessments: Die Verwendung großer Datensätze zur Beantwortung psychologischer Fragestellungen verfolge ich auch abseits meiner Forschung zum digitalen selbstregulierten Lernen. Gerne wirke ich auch an Sekundärdatenanalysen aus internationalen Schulleistungs­vergleichs­studien (z.B. PISA) mit. Hierbei sind bisher folgende Arbeiten entstanden:
      • Marksteiner, T., Janson, M. P., & Beißert, H. (2021). Belonging as compensator: Social belonging moderates the relation between bullying and well-being worldwide. Zeitschrift für Entwicklungs­psychologie und Pädagogische Psychologie, 52, 116–126https://doi.org/10.1026/0049-8637/a000221
      • Marksteiner, T, Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2019, September). Social belonging and well-being: The moderating role of socioeconomic context on the individual, school and country level [Research talk]. paEpsy – Fach­tagung der Pädagogischen und Entwicklungs­psychologie, Leipzig, Germany.
    • Gamification: Die nutzung von Designprinzipien aus (Video)spielen in Lernkontexten stellt eine weitere spannende Forschungs­gelegenheit im Rahmen digitaler Lernumgebungen dar (Kapp, 2012; Sailer & Homner, 2020). Im Rahmen der Betreung einer Master­arbeit habe ich mich bereits mit dieser Thema befasst.

Vita

  • Beruflicher und akademischer Werdegang

    seit 2024 Leiter RiSC-Projekt "„Understanding and Supporting Self-regulated Learning in Intelligent Tutoring Systems“ (Gesamt-Volumen: 79.700€)
    seit 2023 Akademischer Mitarbeiter (PostDoc) am Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie
    seit 2014 Gründer der Online-Lernplattform CoTutor
    2018–2023 Promotion am Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie und Promotions­studium am Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    2016 – 2018 M.Sc. Psychologie (Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft), Universität Mannheim
    2012 – 2016 B.Sc. Psychologie, Universität Mannheim
  • Stipendien & Auszeichnungen

    • Dissertations­preis der Barbara-Hopf-Stiftung 2023
    • Promotions­stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
    • Promotions­stipendium des Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    • Qualifizierungs­stipendium des Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    • Studien­stipendium der Studien­stiftung des Deutschen Volkes
    • Studien­stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
    • Preis für „Best Visualisation“ beim DataFest Germany 2016
    • Preis für „Best Visualisation“ beim DataFest Germany 2015
  • Gutachter­tätigkeiten

    • International Journal of Educational Technology in Higher Education
    • Social Psychology of Education
    • Collabra: Psychology
    • Zeitschrift für Entwicklungs­psychologie und Pädagogische Psychologie
    • Zeitschrift für Pädagogische Psychologie
    • Psychologie in Erziehung und Unter­richt

    Publikationen