Lehrkräfte benötigen diagnostische Kompetenzen, um ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfolgreich auszuführen. Als bedeutsame Facette der diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften wird hier das akkurate Fällen von Glaubwürdigkeitsurteilen (z.B. in Fällen von Täuschungsverdacht) untersucht. Auf der Basis von Theorien der sozialen Informationsverarbeitung, insbesondere dem Heuristic Systematic Model (Chen & Chaiken, 1999) wird ein Prozessmodell vorgeschlagen, welches beschreibt, wie akkurate oder verzerrte Glaubwürdigkeitsurteile entstehen und welche Informationen die Lehrkraft hierbei nutzt. In einer Reihe aufeinander aufbauender Studien wird geprüft, ob dieses Modell den diagnostischen Prozess der Glaubwürdigkeitsbeurteilung zutreffend beschreibt und welche Effekte die so entstehenden Glaubwürdigkeitsurteile auf die Lehrer-Schüler-Interaktion und auf die Häufigkeit von Täuschung haben. Die Modelltestung erfolgt sowohl auf der Basis von experimentellen Studien als auch aufgrund einer mehrebenenanalytisch auszuwertenden Feldstudie.
Drittmittelprojekt
Bundesministerium für Bildung und Forschung
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