In dem Projekt steht die Bedeutung von Erfolgserwartungen für Erleben und Verhalten im Mittelpunkt steht. In bisherigen Modellen des Leistungshandelns ist insbesondere die Höhe von Erfolgserwartungen eine zentrale Größe. Es wird angenommen, dass hohe Erfolgserwartungen Ausdauer, zuwendendes Wahlverhalten und höhere Leistung nach sich ziehen. In dem Forschungsprojekt soll nunmehr nicht nur die Höhe sondern auch die Sicherheit von Erfolgserwartungen als zentrale Größe untersucht werden. Es wird erstens angenommen, dass Sicherheit eine wichtige Variable ist, die den Zusammenhang zwischen Erfolgserwartung und nachfolgender Leistung entscheidend mitbedingt, da sicherere Erfolgserwartungen einer Person eine klarere Basis für die Ausrichtung des eigenen Verhalten bieten. Zweitens wird angenommen, dass hohe Sicherheit die Folge von zentralen Verarbeitungsprozessen bei der Bildung von Erfolgserwartungen ist und insofern Sicherheitseinschätzungen von kognitiver Motivation („Need for Cognition“, NFC oder situative Relevanz) abhängen sollte. Drittens wird argumentiert, dass hohe Sicherheitseinschätzungen dann problematisch für nachfolgendes Leistungshandeln sind, wenn die Erfolgserwartungen niedrig sind. Entsprechend wird versucht, Leistungen von Personen mit niedrigen Erfolgserwartungen dadurch zu fördern, dass die Sicherheit der Erfolgserwartungen abgesenkt werden. Da das Forschungsfeld im Schnittbereich von Pädagogischer Psychologie und Sozialpsychologie liegt, wird ein Arbeitsprogramm unter Beteiligung beider Disziplinen realisiert, das sowohl stärker sozialpsychologisch orientierte Experimente als auch stärker pädagogisch-psychologische Studien (z.T. im Feld) umfasst. Die Arbeit in der aktuellen Förderphase zielt auch darauf ab, ein neues, umfassendes Modell der Entstehung und Auswirkung von Erwartungen zu entwickeln, das Probleme bisheriger Modelle überwindet.
Drittmittelprojekt
Deutsche Forschungsgemeinschaft