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Zur Entstehung und Aus­wirkung von Erwartungen

Zur Bedeutung von Sicherheit

In dem Projekt steht die Bedeutung von Erfolgserwartungen für Erleben und Verhalten im Mittelpunkt steht. In bisherigen Modellen des Leistungs­handelns ist insbesondere die Höhe von Erfolgserwartungen eine zentrale Größe. Es wird angenommen, dass hohe Erfolgserwartungen Ausdauer, zuwendendes Wahl­verhalten und höhere Leistung nach sich ziehen. In dem Forschungs­projekt soll nunmehr nicht nur die Höhe sondern auch die Sicherheit von Erfolgserwartungen als zentrale Größe untersucht werden. Es wird erstens angenommen, dass Sicherheit eine wichtige Variable ist, die den Zusammenhang zwischen Erfolgserwartung und nachfolgender Leistung entscheidend mitbedingt, da sicherere Erfolgserwartungen einer Person eine klarere Basis für die Ausrichtung des eigenen Verhalten bieten. Zweitens wird angenommen, dass hohe Sicherheit die Folge von zentralen Verarbeitungs­prozessen bei der Bildung von Erfolgserwartungen ist und insofern Sicherheitseinschätzungen von kognitiver Motivation („Need for Cognition“, NFC oder situative Relevanz) abhängen sollte. Drittens wird argumentiert, dass hohe Sicherheitseinschätzungen dann problematisch für nachfolgendes Leistungs­handeln sind, wenn die Erfolgserwartungen niedrig sind. Entsprechend wird versucht, Leistungen von Personen mit niedrigen Erfolgserwartungen dadurch zu fördern, dass die Sicherheit der Erfolgserwartungen abgesenkt werden. Da das Forschungs­feld im Schnitt­bereich von Pädagogischer Psychologie und Sozialpsychologie liegt, wird ein Arbeits­programm unter Beteiligung beider Disziplinen realisiert, das sowohl stärker sozialpsychologisch orientierte Experimente als auch stärker pädagogisch-psychologische Studien (z.T. im Feld) umfasst. Die Arbeit in der aktuellen Förder­phase zielt auch darauf ab, ein neues, umfassendes Modell der Entstehung und Aus­wirkung von Erwartungen zu entwickeln, das Probleme bisheriger Modelle überwindet.

Beteiligte Personen


  • Christoph Englert (Universität Mannheim, Lehr­stuhl Pädagogische Psychologie)
  • Prof. Dr. Oliver Dickhäuser (Universität Mannheim, Lehr­stuhl Pädagogische Psychologie; Projektleitung)
  • PD Dr. Marc-André Reinhard (Universität Mannheim, Lehr­stuhl Sozialpsychologie; Projektleitung)


Art des Projekts


Drittmittel­projekt


Finanzierung


Deutsche Forschungs­gemeinschaft


Ausgewählte Publikationen


  • Dickhäuser, O. & Reinhard, M.-A. (2006). Factors underlying expectancies of success and achievement: The influential roles of need for cognition and general or specific self-concepts. Journal of Personality and Social Psychology, 90, 490–500.
  • Dickhäuser, O., Reinhard, M.-A., Diener, C. & Bertrams, A. (2009). How need for cognition affects the processing of achievement-related information. Learning and Individual Differences, 19, 283–287.
  • Dickhäuser, O. & Reinhard, M.-A. (2008). The effects of affective states on the formation of performance expectancies. Cognition and Emotion, 22, 1542-1554.
  • Reinhard, M.-A. & Dickhäuser, O. (2009). Need for Cognition, task difficulty and the formation of performance expectancies. Journal of Personality and Social Psychology, 96, 1062-1076.


Förder­phasen/Laufzeit


07/2004–08/2005     Allgemeine und spezifische Fähigkeits­selbstkonzepte: Zusammenhänge zu Erfolgserwartung und Leistung
10/2006–09/2008     Entstehung und Aus­wirkungen von Erwartungen
06/2009–11/2012     Entstehung und Aus­wirkungen von Erwartungen: Zur Bedeutung von Sicherheit