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Dr. Marc Philipp Janson

Dr. Marc Philipp Janson

Akademische Mitarbeiter
Universität Mannheim
Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie
A 5, 6
Gebäudeteil B – Raum B 307
68159 Mannheim
Sprechstunde:
nach Vereinbarung

Aktuelle Forschungs­projekte

  • Evaluierung und Optimierung von intelligenten tutoriellen Lern­systemen

    Meine Forschung widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Evaluierung digitaler Lern­systeme, insbesondere intelligenter tutorieller Systeme (Kulik & Fletcher, 2016; Mousavinasab et al., 2021), die Lernende beim digitalen selbstgesteuerten Lernen unterstützen (Azevedo et al., 2011; Schunk & Zimmerman, 2023; Winters et al., 2008; Zimmerman & Schunk, 2011). Hierbei verfolge ich unterschiedliche Projekte

    • Fitting Feedback (Promotions­projekt): Feedback-Effekte variieren im Allgemeinen stark (Hattie & Timperley, 2007; Kluger & DeNisi, 1996; Wisniewski et al., 2020), was sich auch im Kontext von practice testing zeigt (Adesope et al., 2017; Naujoks et al., 2022). In meiner Forschung habe ich mich der Steigerung der Effektivität von informativem Feedback durch die Anpassung auf interindividuelle Unterschiede gewidmet. Hierbei habe ich verschiedene theoretische Ansätze (Higgins, 2000; Kluger & DeNisi, 1996) zur Theorie des Fitting Feedback integriert. Diese beinhaltet, dass Rahmung von Leistungs­rückmeldung im Einklang mit eigenen strategischen Orientierungen motivations- und leistungs­förderlich ist. Das bisherige Forschungs­programm hierzu umfasst sechs empirische Studien, bei denen im Kontext des practice testing Leistungs­rückmeldung mit unterschiedlichen Rahmungen erfolgte. Aus dem Forschungs­programm sind bis jetzt folgende Publikationen (open-access) entstanden:
      • Janson, M. P., Siebert, J., & Dickhäuser, O. (2023). Everything right or nothing wrong? Regulatory fit effects in an e-learning context. Social Psychology of Education, 26, 107–139. https://doi.org/10.1007/s11218-022-09733-3
      • Janson, M. P., Siebert, J., & Dickhäuser, O. (2022). Compared to what? Effects of social and temporal comparison standards of feedback in an e-learning context. International Journal of Educational Technology in Higher Education, 19(1), 1–26. https://doi.org/10.1186/s41239-022-00358-2
      • Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2023). More fit, less load? Cognitive processes of receiving feedback framed towards own preferences. The Journal of Experimental Education. doi.org/10.1080/00220973.2023.2287453
    • Variabilität/Adaptivität: Digitale Lernumgebungen bieten die Gelegenheit interindividuell (adaptiv) auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt zu werden (Shute & Towle, 2003). Lernmaterialien können dabei auf Grundlage der bisherigen Lernhistorie präsentiert werden. Im Rahmen meiner Forschung untersuche ich, inwieweit semi-generische Lerninhalte (Variabilität) den Lernerfolg mittels s.g. desirable difficulity (Bjork & Kroll, 2015) steigen können, beziehungs­weise ungünstigen Lern­verhalten von Studierenden (massiertes Lernen; Carpenter et al., 2012; Schwerter et al., 2022) begegnen können. Teile der Arbeit haben bereits zu folgenden Beiträgen geführt:
      • Wissel, S., Janson, M. P., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2023, September). Self-regulated learning with a digital learning system: Students apply superficial recognition in repeated testing [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Judgments of Learning (JOLs): Metakognitive Überzeugungen über den eigenen Lernfortschritt sind essentiell für die Steuerung eigenen Lern­verhaltens. In einem aktuellen Forschungs­projekt evaluieren wir, wie eigene Lernstandseinschätzungen (JOLs; Rhodes, 2016) das Lern­verhalten in digitalen Lernumgebungen vorhersagen und schließen damit eine wichtige Forschungs­lücke, da die bisherige Forschung kaum ökologisch valide Settings und eine langfristige Betrachtung der Effekte von JOLs aufweist (Soderstrom et al., 2016).
      • Janson, M. P., Wissel, S., Schäfer, F. & Undorf, M. (2024, March). Judgments of Learning prädizieren Lern­verhalten und Erfolg in intelligenten tutoriellen Lern­systemen. In Schwerter, J. & von Keyserlingk, L. (chair), Selbsttests, Lern­verhalten und Leistung in der Hochschul­bildung. Einblicke aus digitale Verhaltensspurdaten und Selbstberichten.[Symposium]. 11th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Potsdam, Germany.
  • Selbstregulation in digitalen Lernumgebungen

    Das Initiieren und die Beibehaltung von zielgerichtenten Lernaktivitäten stellt eine große selbstregulatorische Herausforderung da  (Schunk & Zimmerman, 2023; Zimmerman & Schunk, 2011). Dies trifft auch auf digitale Lernumgebungen zu (Azevedo et al., 2011; Winters et al., 2008). Im Rahmen meiner Forschung untersuche ich inter- und intraindividuelle Unterschiede im selbstregulierten Lern­verhalten, deren Antezedensbedingungen und ihre prädiktive Validität. 

    Die Nutzung von Verhaltensdaten aus ökologisch hochvaliden digitalen Lernumgebungen ermöglicht einen einzigartigen Einblick in das Lern­verhalten im Vergleich zur reinen Erfassung über Selbstberichtsdaten. Derzeit laufen Forschungs­programme mit verschiedenen Kooperations­partnern, die unterschiedliche theoretische Ansätze verfolgen. 

    Vorläufige Ergebnisse dieser Forschungs­arbeiten wurden bereits im Rahmen von wissenschaft­lichen Tagungen vorgestellt:

    • Janson, M. P., Schnettler, T., & Bäulke, L. (2024, April). Using logfile data to evaluate motivational processes in university students' exam preparation. 2024 AERA Annual Meeting, Philadelphia, USA.
    • Wissel, S. Fehringer, B. C. O. F., Münzer, S., & Janson, M. P. (2024, March). Heterogenität in Selbstberichtsdaten zu selbstreguliertem Lernen: Latente Profilanalysen an selbstberichteten selbstreguliertem Lern­verhalten. In B. C. O. F. Fehringer (chair), Digital und analoge Diagnostik und Unterstützung von selbstreguliertem Lernen im Hochschul­kontext. [Symposium]. 11th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Potsdam, Germany.
    • Janson, M. P., Schnettler, T., & Bäulke, L. (2023, September). Eine Frage der Zeit: Die Verwendung von Logfile-Daten zur Evaluierung der Temporal-Motivation-Theory bei der digitalen Prüfungs­vorbereitung von Studierenden [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Fehringer, B. C. O. F., Janson, M. P., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2023, September). Visible self-regulation: The association of self-regulation strategies, learning behavior, and exam success [Research talk]. PAEPS 2023 19. Fach­gruppen­tagung Pädagogische Psychologie, Kiel, Germany.
    • Janson, M. P., & Janke, S. (2023, March). Goals, behavior, success – the complex triadic association of achievement goals, e-learning behavior, and exam performance [Research talk]. 10th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Essen, Germany.
    • Janson, M. P., Wissel, S., Fehringer, B. C. O. F., & Münzer, S. (2022, September). Self-reported learning strategies do not predict exam success, but digital learning protocol data dp [Research talk]. 52th conference of the German Psychological Society (DGPs), Hildesheim, Germany.
    • Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2021, April). Individual and contextual effects on selfregulation: Comparing the predictive power of university students’ goal orientation on e-learning activities before and during the COVID-19-pandemic [Research talk]. digiGEBF 21: Bildung und Corona – digitale Konferenz der Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Online.
  • Meta-Analyse Bezugsnorm­orientierung

    Leistungs­beurteilung ist die Bewertung von Resultaten gemessen an Vergleichsstandards (Heckhausen, 1974). Für die Leistungs­beurteilung können unterschiedliche Standards (Bezugsnormen) verwendet werden, wie beispielsweise eine kriteriale Bezugsnorm, die das Resultat anhand festgelegter sachlicher Kriterien bewertet. Neben dieser sachlichen Bezugsnorm, können Urteiler jedoch auf intra- und interindividuelle Vergleiche zurückgreifen und die Leistung des Beurteilten anhand vorheriger Leistung (individuelle Bezugsnorm) oder anhand der Leistung anderer (soziale Bezugsnorm) bewerten. 

    Die Forschung zur Bezugsnorm­orientierung von Lehr­kräften war äußerst fruchtbar (Rheinberg, 1980; 1982; vgl. auch Mischo & Rheinberg, 1995; Rheinberg & Krug, 1993). Bis auf wenige Aunahmen (Dickhäuser et al., 2017; Lüdtke et al., 2005; Retelsdorf & Günther, 2011) beschränkt sich die Literatur jedoch auf den deutschsprachigen Raum und eine aktuelle systematische Erfassung der bestehenden Literatur sowie eine quantitative Synthese fehlen. 

    Im Rahmen des aktuellen Forschungs­projektes META-BNO strebe ich an mit Prof. Dr. Oliver Dickhäuser und mit der Unterstützung unserer Forschungs­praktikanten, Julia Hilpert und Jakob Maurer, eine solche Überblicksarbeit über die Effekte von Bezugsnorm­orientierungen von Lehr­kräften zu erstellen.

    Falls Sie (unveröffentlichte) Manuskripte oder Daten haben, die in dieses Forschungs­projekt einfließen sollten, kontaktieren Sie uns gerne.

  • Weitere Forschungs­interessen

    Neben den dargestellten Projekten beschäftige ich mich im Rahmen meiner Forschung mit folgenden weiteren Themen und Konstrukten, die teilweise mit den vorhergenannten Forschungs­projekten verknüpft sind, aus diesen entstanden oder im Rahmen von betreuten Abschlussarbeiten beleuchtet wurden:

    • Ziel­orientierungen: Ziel­orientierungen beschreiben unterschiedliche strategische Herangehensweisen an zielgerichtete Lernaktivitäten. Dabei können Lernziele, die den Kompetenzerwerb in den Mittelpunkt stellen, von Leistungs­zielen, die die Kompetenzdemonstration in den Mittelpunkt stellen, unterschieden werden (Dweck & Leggett, 1988; Elliot, 2005; Murayama et al., 2012). Aktuell beschäftige ich mich einerseits damit, inwieweit Ziel­orientierungen mit Lern­verhalten in digitalen Lernumgebungen zusammenhängen und anderseits mit der Frage nach der inhaltlichen Verknüpfungn von Ziel­orientierungen und der Theorie des regulatorischen Fokuses (Higgins, 2000, 2002). Folgende (ausgewählte) Konferenzbeiträge beziehen sich auf diese Arbeiten:
      • Janson, M. P., & Janke, S. (2023, March). Goals, behavior, success – the complex triadic association of achievement goals, e-learning behavior, and exam performance [Research talk]. 10th conference of Gesellschaft für Empirische Bildungs­forschung (GEBF), Essen, Germany.
      • Bossert, S., &  Janson, M. P. (2023, August). Beyond approach-avoidance: Achievement goals, regulatory foci, and self-guides. In M. Daumiller & M. P. Janson (chair), Goals, reasons, and complexes: Current advances in achievement goal research. [Symposium]. 19th EARLI Conference, Thessaloniki, Greece.
    • Large-scale Assessments: Die Verwendung großer Datensätze zur Beantwortung psychologischer Fragestellungen verfolge ich auch abseits meiner Forschung zum digitalen selbstregulierten Lernen. Gerne wirke ich auch an Sekundärdatenanalysen aus internationalen Schulleistungs­vergleichs­studien (z.B. PISA) mit. Hierbei sind bisher folgende Arbeiten entstanden:
      • Marksteiner, T., Janson, M. P., & Beißert, H. (2021). Belonging as compensator: Social belonging moderates the relation between bullying and well-being worldwide. Zeitschrift für Entwicklungs­psychologie und Pädagogische Psychologie, 52, 116–126https://doi.org/10.1026/0049-8637/a000221
      • Marksteiner, T, Janson, M. P., & Dickhäuser, O. (2019, September). Social belonging and well-being: The moderating role of socioeconomic context on the individual, school and country level [Research talk]. paEpsy – Fach­tagung der Pädagogischen und Entwicklungs­psychologie, Leipzig, Germany.
    • Gamification: Die nutzung von Designprinzipien aus (Video)spielen in Lernkontexten stellt eine weitere spannende Forschungs­gelegenheit im Rahmen digitaler Lernumgebungen dar (Kapp, 2012; Sailer & Homner, 2020). Im Rahmen der Betreung einer Master­arbeit habe ich mich bereits mit dieser Thema befasst.

Vita

  • Beruflicher und akademischer Werdegang

    seit 2023 Akademischer Mitarbeiter (PostDoc) am Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie
    seit 2014 Gründer der Online-Lernplattform CoTutor
    2018–2023 Promotion am Lehr­stuhl für Pädagogische Psychologie und Promotions­studium am Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    2016 – 2018 M.Sc. Psychologie (Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft), Universität Mannheim
    2012 – 2016 B.Sc. Psychologie, Universität Mannheim
  • Stipendien & Auszeichnungen

    • Dissertations­preis der Barbara-Hopf-Stiftung 2023
    • Promotions­stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
    • Promotions­stipendium des Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    • Qualifizierungs­stipendium des Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
    • Studien­stipendium der Studien­stiftung des Deutschen Volkes
    • Studien­stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
    • Preis für „Best Visualisation“ beim DataFest Germany 2016
    • Preis für „Best Visualisation“ beim DataFest Germany 2015
  • Gutachter­tätigkeiten

    • International Journal of Educational Technology in Higher Education
    • Social Psychology of Education
    • Collabra: Psychology
    • Zeitschrift für Entwicklungs­psychologie und Pädagogische Psychologie
    • Zeitschrift für Pädagogische Psychologie
    • Psychologie in Erziehung und Unterricht

    Publikationen