German Longitudinal Election Study
Long- and Short-term Panel Studies
Die German Longitudinal Election Study (GLES) beobachtet und analysiert mit Blick auf drei Bundestagswahlen (2009, 2013 und 2017), wie die Wählerschaft auf neue komplexe Konstellationen elektoraler Politik reagiert. Anlässlich der Bundestagswahl 2009 wurde das komplexe und facettenreiche Forschungsdesign der GLES erstmals erfolgreich angewendet. Bereits kurz nach den Wahlen stellte das Projekt allen interessierten Forschern einen beispiellosen Bestand hochwertiger Datensätze zur Verfügung. Mit den erhobenen Daten zur Bundestagswahl 2009 sowie 2013 wurde der elektorale Wandel in Deutschland in zahlreichen Publikationen aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert.
In der sich anschließenden Projektphase wird das bewährte Design fortgeführt und auf die Bundestagswahl 2017 angewendet. Damit rückt gleichzeitig die langfristige Perspektive in den Vordergrund, welche die wesentliche Motivation der GLES darstellt. Als einer der GLES-Primärforscher ist Harald Schoen für die Lang- und Kurzfrist-Panelstudien (Komponente 7 bzw. 3) verantwortlich.
Langfrist-Panel
Das Langfristpanel ist ein integraler Bestandteil der GLES und schließt sowohl an die Querschnittsbefragungen als auch an frühere Wahlstudien an. Die resultierenden Daten ermöglichen, langfristige Veränderungen politischer Einstellungen und Verhaltensweisen auf individueller Ebene zu untersuchen. In der aktuellen Projektphase werden jährliche Wiederbefragungen mit den Befragten der Querschnitte 2005, 2009 und 2013 durchgeführt, die als Grundlage von Analysen langfristiger Dynamik der öffentlichen Meinung und des Wahlverhaltens über mehrere Wahlen hinweg dienen sollen.
Kurzfrist-Panel (Wahlkampfstudie)
Ziel des Wahlkampfpanels ist es, intra-individuelle Veränderungen politischer Einstellungen und Verhaltensweisen während des Wahlkampfs vor der Bundestagswahl 2009, 2013 und 2017 zu untersuchen. Es werden für jede Wahl mindestens sechs Befragungen vor der Wahl und eine nach der Wahl durchgeführt, wobei vier Interviews mit mindestens 3.000 Befragten sowie 1.500 vollständige Panelfälle, die in allen sieben Wellen teilnehmen, angestrebt werden. Seit 2013 werden die Kurzfristpanels zudem um drei Kontrollgruppen in Form unabhängiger Querschnitte ergänzt. Mit den Daten der Panelstudien können Erkenntnisse über spezifische Konstellationen und kurzfristige Fluktuationen bei einer Bundestagswahl oder während eines Wahlkampfs in eine langfristige Perspektive integriert werden.