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Die Mannheimer Politik­wissenschaft in der Sternwarte: Bundestagswahlanalyse – Astrologie oder Astronomie?

In Analogie zum Gegensatz von Astronomie und Astrologie möchten Politik­wissenschaft­lerInnen der empirisch-analytischen Mannheimer Schule einen Kontrast zur alltäglichen Politologie mit einer Reihe über evidenz­basierte Unter­suchungen zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 anbieten. Die wissenschaft­lich fundierten Vorträge behandeln Fragen zu Wählereinstellungen und Wahl­verhalten, Parteienwettbewerb und Koalitions­bildung mit Bezug zu wichtigen wirtschafts- und gesellschafts­politischen Themen.

In Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) findet die Veranstaltung dienstags von 18:00–19:30 (Einlass ab 17:30) im 5. Stock der Mannheimer Sternwarte statt, die schon im 18. Jahrhundert grundlegende wissenschaft­liche Einsichten über Distanzen (Abstand Erde–Sonne), Bewegungen von Einheiten (Fixsterne) als auch wiederkehrenden Ereignissen (Halleyscher Komet) geliefert hat. Leider ist in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten nur eine sehr begrenzte Anzahl an BesucherInnen erlaubt, so dass eine Teilnahme nur mit voriger Anmeldung möglich ist.

Zum Anmeldeformular.

Aufgrund der eingeschränkten Platz­möglichkeiten werden die Vorträge auch im Internet per Livestream übertragen. Falls Sie nicht vor Ort teilnehmen können oder wir Ihnen keinen Platz anbieten konnten, können Sie die Veranstaltung gerne online auf YouTube verfolgen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass denkmalgeschützte Sternwarte nicht barrierefrei ist.

Das Programm im Einzelnen

4. Februar: „Parteienwettbewerb und Koalitions­bildung nach der Bundestagswahl“ (Professor Dr. Marc Debus)

Unter der Annahme, dass Parteien die Umsetzung ihrer Politikziele und Regierungs­ämter anstreben, werden die programmatischen Profile der Parteien textanalytisch ausgewertet und anhand der institutionellen Rahmenbedingungen verschiedene Koalitions­optionen bestimmt. Mit Blick auf Migration wird Professor Dr. Friedemann Kainer die gesellschaft­liche Dimension des Parteienwettbewerbs aus juristische Perspektive kommentieren.

Die Präsentationen von Prof. Debus und Prof. Kainer finden Sie hier. Aufgrund der technischen Probleme der Live-Über­tragung können Sie außerdem hier eine Aufzeichnung der Vorträge anschauen.

11. Februar: „Wahlkampfthema Meinungs­freiheit: Können die Bürger noch sagen, was Sie wollen?“ (Professor Dr. Richard Traunmüller)

Unter Verwendung des German Internet Panel wird das Thema Meinungs­freiheit bei der Bundestagswahl aus Sicht der WählerInnen behandelt. Wie werden die Risiken freier Rede eingeschätzt – darf man noch frei denken und sagen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen? Aus kommunikations­wissenschaft­licher  Perspektive wird Professor Dr. Teresa Naab den Vortrag kommentieren.

18. Februar: „Keine Kristallkugel! Die wissenschaft­lichen Prognosen zur Bundestagswahl 2025“ (Professor PhD Thomas Gschwend)

Im Vortrag werden die Gründe und Restriktionen von Wahlprognosen über Umfragen vorgestellt sowie mit zweitstimme.org ein Prognose­modell für detaillierte Vorhersagen (Zweitstimmenverteilung, Sperrminorität etc.) auch auf die Frage angewendet, wer voraussichtlich den Mannheimer Wahlkreis und angrenzende Wahlkreise gewinnt. Mit Blick auf die kommunikativen Aspekte von Wahlprognosen kommentiert Professor Dr. Hartmut Wessler aus medien­wissenschaft­licher Sicht den Vortrag.

25. Februar: „Inhalte vs. Personen: Wie orientieren sich WählerInnen bei Bundestagswahlen?“ (Dr. Anna Kurella)

Im Vortrag werden die wichtigen Themen der Bundestagswahl auch im Vergleich zu früheren Wahlen sowie die Bedeutung von Personen erörtert. Mit Daten der German Election Study wird vorgestellt, inwieweit das Wahl­verhalten bei der Bundestagswahl durch (wirtschafts­politische) Positionen und Kompetenz­bewertungen der KandidatInnen beeinflusst wurde. Mit Blick auf die wirtschaft­liche Dimension kommentiert Prof. Dr. Eckhard Janeba aus volkswirtschaft­licher Sicht den Vortrag.