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Was ist Allgemeine Psychologie?

„In der Allgemeinen Psychologie werden Fragen der Wahrnehmung, des Gedächtnisses und Lernens, des Denkens, Problemlösens und Entscheidens, des Sprechens und Sprachverstehens, der Emotion, der Motivation und der Psychomotorik behandelt.“ (Spada, 2006, S. 11). „Damit sind zum einen die kognitiven Funktionen angesprochen, in denen sich eines der wichtigsten Charakteristika des Menschen manifestiert, seine Intelligenz. Andererseits zählen aber auch die das Handeln stimulierenden und steuernden 'Kräfte', wie Emotion und Motivation, und das Wechselspiel zwischen Kognition und Emotion zum Thema der Allgemeinen Psychologie.“ (Spada, 1990, S.11)

Der Fokus liegt hierbei auf den in allen Menschen ablaufenden Prozessen, weniger auf individuellen Unterschieden oder deren Entwicklung. Die Allgemeine Psychologie ist damit eine wichtige Grundlage für viele psychologische und andere sozial­wissenschaft­liche Gebiete. Sie beschäftigt sich aber auch mit der praktischen Umsetzung dieser Befunde.

„Die“ Allgemeine Psychologie als ein einheitliches Theoriengefüge oder Forschungs­feld gibt es eigentlich nicht. Vielmehr gibt es verschiedene Forschungs­traditionen, die sich mit den unterschiedlichen Grundfunktionen der Psyche beschäftigen. Er­kenntnisse aus diesen verschiedenartigen Forschungs­bereichen werden gemeinsam unter dem Titel „Allgemeine Psychologie“ gelehrt. Dennoch teilen die unterschiedlichen Forschungs­felder einige Grundauffassungen (Prinz & Müsseler, 2002): Universalismus, Funktionalismus und Experiment als Methode der Wahl.

  • Universalismus: Der Mensch wird als Gattungs­wesen aufgefasst. Von den zu erforschenden Prinzipien der Wahrnehmung, des Gedächtnisses etc. wird angenommen, dass sie im Wesentlichen bei allen Menschen gleich sind.
  • Funktionalismus: Es interessieren die Funktions­prinzipien der Psyche unter Abstraktion von spezifischen Inhalten. Letztere mögen kulturell variieren (z. B. worüber man nachdenkt), erstere werden als universell angenommen (z. B. wie und nach welchen Regeln wir zu Schlussfolgerungen gelangen).
  • Experimentelle Methode: Die experimentelle Methode erlaubt eine besonders strenge und kontrollierte Über­prüfung von Hypothesen und Theorien über Funktions­zusammenhänge.

Die Allgemeine Psychologie in Mannheim wird zur besseren Übersichtlichkeit eingeteilt in Allgemeine Psychologie 1 (Wahrnehmung, Denken & Sprache) und Allgemeine Psychologie 2 (Lernen & Gedächtnis, Motivation & Emotion).

Die Forschung des Lehr­stuhls Allgemeine Psychologie fokussiert auf die experimentelle kognitive Psychologie, vor allem auf Gedächtnis- und Entscheidungs­prozesse

 

Literatur:

  • Spada, H. (1990). Lehr­buch Allgemeine Psychologie (2. Auflage). Bern: Huber
  • Spada, H. (2006). Lehr­buch Allgemeine Psychologie (3. Auflage). Bern: Huber
  • Prinz, W. & Müsseler, J.(2002). Einleitung: Psychologie als Wissenschaft. In J. Müsseler & W. Prinz (Hrsg.), Allgemeine Psychologie, Heidelberg: Spektrum