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Forschung

Auf dieser Seite können Sie sich über unsere aktuellen, sowie vergangenen Forschungs­projekte informieren.


Laufende Projekte

  • „Innovative Instrumente und Praktiken zur Beseitigung der Bildungs­ungleichheiten in Europa“ (PIONEERED)

    PIONEERED untersucht Bildungs­ungleichheit und Wege zu ihrem Abbau. Das Projekt hat zum Ziel, forschungs­basierte politische Maßnahmen festzulegen und wegweisende Strategien und Praktiken zu ermitteln, um den Zugang zu Bildung sowie die Aufnahme und den Abschluss von Bildungs­maßnahmen zu verbessern. PIONEERED stützt sich auf ein mehrstufiges Modell, das Mechanismen und Innovationen in Bezug auf die Makroebene (z. B. Bildungs- und Sozialpolitik auf Länder- oder Unterebene), die Mesoebene (z. B. schulische Einrichtungen, Übergangs­verfahren) und die Mikroebene (z.B. Lehrer, Schüler, Eltern) berücksichtigt. Dies beinhaltet einen besonderen Fokus darauf, wie politische Maßnahmen und Rahmenbedingungen das Bildungs­umfeld absichtlich oder unbeabsichtigt gestalten – einschließlich formeller (z. B. Schulen) und informeller (z. B. Familien und Peer-Groups) Umgebungen. Das Projekt nimmt dabei auch in den Blick, wie das Zusammenspiel zwischen institutionellen Bedingungen und individuellen Merkmalen und Handlungen von Kindern und jungen Erwachsenen zu einer Quelle von Vor- und Nachteilen an den Bildungs­übergängen und in Bildungs­verläufen wird. Das MZES trägt im Rahmen von PIONEERED bei zu einer länder­übergreifenden vergleichenden Studie. Diese untersucht die Entstehung und Reproduktion von intersektionellen Nachteilen und Vorteilen in Bildungs­wegen und -übergängen über alle Phasen hinweg in formellen und informellen Bildungs­umgebungen. Wir konzentrieren uns dabei auf die Intersektionalität von Geschlecht und Migration.

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  • Sozialer Aufstieg durch MINT? MINT-Kompetenzen, Teilhabe und Erfolge unter ethnischen Minderheiten bei Frauen und Männern in Deutschland (STEMobile)

    STEMobile möchte eine Forschungs­lücke schließen, indem zunächst Muster der Repräsentation in der Fächer­gruppe Mathematik, Informatik, Natur­wissenschaft und Technik (MINT) in Deutschland (wer studiert diese Fächer) beschrieben werden. Darüber hinaus werden Schlüsselfaktoren identifiziert, die zum Erfolg von Männern und Frauen, sowohl mit als auch ohne Migrations­hintergrund, in MINT‐Fächern beitragen. Unsere dritte Leitfrage ist, ob MINT‐Qualifikationen bei ethnischen Minderheiten und bei beiden Geschlechtern in Deutschland in Bezug auf Arbeits­markt­ergebnisse dazu beitragen können, die Kluft zur im Inland geborenen Mehrheit zu verringern oder sogar zu schließen. Schließlich versucht STEMobile Muster des Zusammenwirkens von Geschlecht und Herkunft zu identifizieren und erklären. Dieses Vorgehen ermöglicht eine differenzierte Herangehensweise an MINT‐bezogene Ungleichheiten. Dadurch lässt sich untersuchen, wie Muster der MINT‐Beteiligung und ‐Erträge von Minderheiten sowie die Intersektionalität zwischen Geschlecht und Migrations­hintergrund mit theoretisch relevanten Aspekten der Herkunft von Einwanderern erklärt werden können.

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  • „Partnerschafts­bildung von Geflüchteten in Deutschland“ (PARFORM)

    Das Projekt untersucht den Prozess der Partnerschafts­bildung von neu angekommenen (männlichen) Einwanderern im Kontext  ungleicher Geschlechterverteilung und ausgeprägter kultureller und sozialer Distanz der Neuankömmlinge zur autochthonen Mehrheitsbevölkerung der Gastländer. Dabei bezieht es beide Perspektiven ein, d. h. es wird das Zusammenspiel zwischen (subjektiven) Einstellungen in der Mehrheitsbevölkerung der Aufnahme­gesellschaft und den individuellen Präferenzen und Einschränkungen der Einwanderer untersucht. Da transnationale Ehen bei Zuwanderern, insbesondere Muslimen, häufig vorkommen, ist diese Art der Partnerwahl für das Projekt von besonderem Interesse.

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  • „Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries“ (CILS4EU)

    Das Projekt untersucht die Integration von Migranten der zweiten Generation in vier ausgewählten europäischen Ländern: in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und England. Es ist die erste umfassende, vollstandardisierte Längsschnittstudie zu diesem Thema in Europa und wird im Rahmen des NORFACE-Programms gefördert. Im Jahr 2010 wurden Kinder von Migranten im Alter von 14 Jahren, ihre einheimischen Mitschüler sowie ihre Eltern befragt. In den beiden folgenden Jahren sind zwei weitere Erhebungs­wellen geplant, so dass eine zentrale, weichenstellende Lebens­periode der Jugendlichen abgedeckt werden kann. Die Datenbasis ermöglicht es, das komplexe kausale Zusammenspiel von Prozessen der strukturellen, sozialen und kulturellen Integration zu untersuchen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich nur dadurch die Unterschiede zwischen Ländern, ethnischen Gruppen und Lebens­bereichen erklären lassen, die sich in der bisherigen Forschung zur Integration der zweiten Generation in Europa zeigen. Das Projekt erhebt erstmalig die notwendigen Daten, um die Mechanismen hinter diesen verschiedenen und komplexen Mustern aufzudecken: strikt vergleichbare, theoriegeleitete, Mehr-Ebenen- und Längsschnittdaten mit ausreichender Fallzahl. Die Daten werden der internationalen Forschergemeinde zur Verfügung gestellt. Zusätzlich zu unseren eigenen substantiellen Forschungs­beiträgen soll auf diese Weise eine dauerhafte Dateninfrastruktur geschaffen werden, mit der sich die Integration von Migranten der zweiten Generation in Europa angemessen untersuchen lässt.

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  • Online Survey of Ukrainians (OneUA)

    Die groß angelegte russische Invasion in der Ukraine hat humanitäre Migrations­bewegungen in einem Ausmaß ausgelöst, wie sie Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat. Seit Beginn des Krieges und bis Januar 2023 sind fast 6 Millionen Ukrainer*innen innerhalb der Ukraine umgesiedelt und fast 8 Millionen haben in benachbarten oder weiter entfernten Ländern Schutz gesucht. Unterscheiden sich die Ukrainer*innen, die in der Ukraine geblieben sind, von denen, die ins Ausland gegangen sind, in Bezug auf demografische und sozio­ökonomische Merkmale, Zukunftsvisionen, Einstellungen und Erfahrungen bei der Bewältigung der Kriegssituation? Wovon lassen sie sich bei der Entscheidung leiten, ob sie in ihrer Heimat bleiben oder sie verlassen sollen? Wie passen sich ukrainische Binnen­vertriebene und Flüchtlinge an die neue Umgebung an und planen sie eine Rückkehr in ihre Heimat? Sind die ersten Schritte der Flüchtlinge in den Aufnahmeländern erfolgreich und wie unterscheidet sich ihre Integration in den Arbeits­markt, das Bildungs- und Ausbildungs­system und das soziale Leben in den einzelnen Ländern? Um diese und ähnliche Fragen zu beantworten, wendet sich die Online-Umfrage OneUA an drei Gruppen von Ukrainer*innen: (1) diejenigen, die in ihren Heimatorten innerhalb der Ukraine geblieben sind, (2) diejenigen, die andernorts innerhalb der Ukraine Schutz gesucht haben (d.h. Binnen­vertriebene) und (3) diejenigen, die die Ukraine als Flüchtlinge in die folgenden Länder verlassen haben: Polen, Deutschland, die Tschechische Republik, Ungarn, Italien, Moldawien, die Niederlande und Rumänien. Für die Online Survey of Ukrainians (OneUA) rekrutieren wir Nutzer*innen von Facebook, Instagram und Facebook Messenger, die mindestens 18 Jahre alt sind, sich als Ukrainer*innen identifizieren und am 23. Februar 2022 in der Ukraine wohnhaft waren. Der Fragebogen deckt die folgenden Themen­bereiche ab: (a) Migrations­entscheidungen und Siedlungs­muster, (b) Arbeits­markt und wirtschaft­liche Situation, (c) soziale und kulturelle Anpassung. Es sind drei Erhebungs­wellen geplant, in denen dieselben Befragten über Zeit und Zielorte hinweg verfolgt werden.

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Vergangene Projekte

  • Die Innenseite von Integration und Akkulturation – Die Lebens­zufriedenheit von Migranten in Europa

    Es soll analysiert werden, was die subjektive Lebens­qualität – definiert als Lebens­zufriedenheit – von Migranten in Europa bedingt und inwieweit bestimmte Länder für bestimmte Zuwanderer­gruppen in dieser Hinsicht besonders günstige, für andere demgegenüber eher ungünstige Bedingungen bieten. Die Lebens­zufriedenheit wird als das Ergebnis der Evaluation der konkreten objektiven Lebens­bedingungen durch die Akteure modelliert, bei welcher sie einen individuellen Bewertungs­maßstab heranziehen. Dieser Bewertungs­maßstab hängt u.a. von der kulturellen Prägung, dem Vergleich mit signifikant anderen und den individuellen Präferenzen ab. Somit kann die Lebens­zufriedenheit zwischen Bevölkerungs­gruppen auch bei vergleichbaren objektiven Lebens­bedingungen variieren, wenn der Bewertungs­maßstab gruppen­spezifisch variiert. Die direkten Lebens­bedingungen der Migranten werden wiederum durch die strukturelle und kulturelle Ordnung der jeweiligen Gesellschaft beeinflusst: z.B. durch die Ausgestaltung wohlfahrtstaatlicher Leistungen oder die allgemeinen Einstellungen gegenüber Einwanderern. Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Konkurrenz um Fach­kräfte kann das geplante Projekt dabei helfen, die Attraktivität von Standorten differenzierter zu bewerten. Für die Analysen soll zunächst auf international vergleichende Datensätze und für differenziertere Auswertungen anschließend auf geeignete nationale Daten zurückgegriffen werden.

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  • Abschätzung der Effektivität von Maßnahmen der Einwanderungs- und Integrations­politik innerheralb und außerhalb Europas

    Dieses Forschungs­projekt ist eine umfassende, multidimensionale und Multi-Methoden Studie. Sie zielt auf die Abschätzung der Effektivität von Maßnahmen der Einwanderungs- und Integrations­politik bzgl. der Integration von Migranten in die Länder Europas bzw. in andere große Einwanderungs­gesellschaften ab. Durch ein vergleichendes Forschungs­design und verschiedene zusätzliche Datenquellen bewertet das Projekt zunächst, in wieweit die Integrations­politik von Aufnahmeländern in tatsächliche Teilnahme von Migranten an Integrations­programmen umgesetzt wird. Im Anschluss führen wir eine umfassende Bewertung, sowohl aus objektiver als auch aus subjektiver Sicht, des Einflusses solcher politischer Maßnahmen auf die Eingliederung von Migranten in den Arbeits­markt durch. Schließlich untersuchen wir die Rolle der institutionellen Gegebenheiten im Aufnahmeland hinsichtlich mediierender Effekte der Politik auf individueller Ebene. Dabei wenden wir sowohl groß angelegte und tiefergehende quantitative Bewertungen unter Einbindung der Methoden der Querschnitt- und Paneldaten an, um zu einem umfassenderen Verständnis des untersuchten Phänomens zu gelangen. 

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  • Geschlechter­unterschiede in Kompetenzen und Bildungs­entscheidungen bei Jugendlichen mit und ohne Migrations­hintergrund in Deutschland – Der Einfluss geschlechts­spezifischer Sozialisation

    Geschlechts­spezifische Unterschiede bei Schulleistungen und -abschlüssen sowie Übergängen in die berufliche Bildung zeigen bei Einheimischen und Migranten zumeist in dieselbe Richtung. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass sich das Ausmaß der Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen teilweise unterscheidet. Über die den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zugrundeliegenden Mechanismen ist bisher jedoch nahezu nichts bekannt. Im geplanten Projekt sollen daher zunächst anhand der Daten der ersten drei Wellen des NEPS ethnische und geschlechts­spezifische Bildungs­laufbahnen nachgezeichnet werden. So lässt sich zeigen, zu welchen Zeitpunkten, in welchen Bildungs­bereichen und in welchem Ausmaß Unterschiede entlang der Bildungs­karrieren existieren und wie sich diese entwickeln. Daran anschließend wird ein theoretisches Modell zu Erklärung der dem Bildungs­erfolg zugrunde liegenden schulischen Kompetenzen, Bildungs- und Berufswünsche sowie den daraus resultierenden Bildungs­entscheidungen entwickelt und getestet. Neben der Rolle institutioneller und struktureller Rahmenbedingungen, werden wir dabei insbesondere die Bedeutung geschlechts­spezifischer Sozialisations­praktiken berücksichtigen. Denn geschlechts­spezifische Rollenvorstellungen sollten sich über primäre und sekundäre Effekte in den unterschiedlichen Stadien der Bildungs­laufbahn bemerkbar machen und so geschlechts­spezifische Muster der Bildungs­ungleichheit hervorrufen.

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  • Kompetenzerwerb und Lern­voraussetzungen (KuL)

    Das Projekt „Kompetenzerwerb und Lern­voraussetzungen“ (KuL), das sich mit dem Unterrichtsgeschehen in Grundschulen auseinandersetzt, ist im Mai 2012 gestartet. Untersucht werden dabei folgende Fragestellungen: Welche Lern­voraussetzungen bringen Kinder in die Grundschule mit? Wie gestalten Lehr­erinnen und Lehrer Lernumgebungen angesichts einer heterogen zusammengesetzten Schülerschaft? Welche Bedingungen sind bedeutsam für einen förderlichen Umgang zwischen Lehr­kräften und Kindern? Welche Arten der Interaktion zwischen Kindern und Lehr­kräften begünstigen Lernprozesse und damit den Kompetenzerwerb?

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  • Die Rolle sozialer Ressourcen bei der Erklärung von ethnischen Bildungs­ungleichheiten im deutschen Schul­system

    In dem Projekt wurde der Frage nachgegangen, inwiefern soziale Kontakte den Bildungs­erfolg und die Lehr­stellensuche von Schülern mit und ohne Migrations­hintergrund beeinflussen. Es wurde sowohl die soziale als auch die ethnische Zusammensetzung der Netzwerke von Schülern und von ihren Müttern berücksichtigt. Um sich der Frage theoretisch anzunähern, welche Effekte soziale Netzwerke auf den strukturellen Erfolg von Akteuren haben sollten, wurde auf das Konzept des Sozialkapitals zurückgegriffen. Hinsichtlich möglicher Aus­wirkungen der ethnischen Zusammensetzung von Migranten­netzwerken wurde zudem auf gängige Assimilations­theorien eingegangen und es wurde eine Verbindung zwischen ihnen und dem Sozialkapitalkonzept hergestellt. Für die empirischen Analysen wurden Daten aus dem Projekt „Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien im deutschen und israelischen Bildungs­system“ verwendet. Es zeigt sich, dass sowohl die soziale als auch die migranten­spezifische Netzwerkzusammensetzung Aus­wirkungen auf den Bildungs­erfolg haben, wobei sich der Einfluss allerdings durch unterschiedliche Mechanismen ergibt. Hinsichtlich der sozialen Netzwerkzusammensetzung sprechen die Ergebnisse dafür, dass sich diese weniger auf die Leistungen der Schüler, als vielmehr auf ihre Leistungs­bereitschaft sowie die Bildungs­wünsche, Bildungs­erwartungen und Bildungs­entscheidungen auswirkt. Netzwerke von Migranten, in denen sich überwiegend Personen der eigenen Ethnie befinden bzw. in denen vorwiegend die Herkunftssprache gesprochen wird, haben hingegen negative Aus­wirkungen auf die schulischen Leistungen der Schüler während die Aspirationen und Bildungs­entscheidungen nicht substanziell beeinflusst werden. Die Analysen weisen darauf hin, dass Bildungs­ungleichheiten unter anderem auf eine unterschiedliche Sozialkapitalausstattung der Akteure zurückzuführen sind. Die grundlegenden Zusammenhänge gelten sowohl für die Netzwerke der Schüler als auch für die Netzwerke ihrer Mütter. Im Gegensatz hierzu haben lediglich die Netzwerke der Mütter Aus­wirkungen auf den Erfolg der Lehr­stellensuche, wobei der Umfang und die soziale Zusammensetzung der Netzwerke von zentraler Bedeutung sind. Die Jugendlichen selbst scheinen noch nicht über substanziell hilfreiche soziale Kontakte für die Lehr­stellensuche zu verfügen. Insgesamt konnte in dem Projekt ein umfassender Überblick darüber erlangt werden, welche Aus­wirkungen verschiedene Eigenschaften von Schüler- und von Mütter­netzwerken auf unterschiedliche Determinanten des Bildungs­erfolgs und beim Übergang in das Berufsausbildungs­system haben.

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  • Network of Excellence „Wirtschaft­licher Wandel, Lebens­qualität und das soziale Band“ (EQUALSOC)

    Im Rahmen dieses über fünf Jahre von der Europäischen Kommission finanz­ierten Exzellenznetzes kooperierte das MZES mit 13 führenden sozial­wissenschaft­lichen Forschungs­instituten in Europa mit dem Ziel, in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Wissenschaft­lern aus der Ökonomie, Sozialpolitik, Soziologie und Politik­wissenschaft herausragende europäische Forschungs­kompetenz für die Untersuchung der Folgen von wirtschaft­lichem Wandel für die Lebens­qualität und den sozialen Zusammenhalt in den Gesellschaften Europas aufzubauen. Auf der Grundlage vielfältiger internationaler Datenbasen wurde – in der Regel Länder vergleichend – untersucht, wie Lebens­qualität und sozialer Zusammenhalt beeinflusst werden durch Bildung und soziale Mobilität, Entwicklungen im Arbeits­markt, bei der Einkommensverteilung und -mobilität, in Familien und sozialen Netzwerken, bei der kulturellen und sozialen Differenzierung, sowie im sozialen Vertrauen und der sozialen und politischen Legitimität. Dem Charakter des Netzwerkes entsprechend vollzog sich die Arbeit in zahlreichen international zusammengesetzten Forscher­gruppen und Forscherteams, bei deren Initiierung und Leitung Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des MZES eine sehr aktive Rolle spielten.

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  • Bildungs­system und Arbeits­märkte in Zentral- und Osteuropa

    Zentraler Gegenstand des Projekts war die Analyse des Übergangs junger Menschen in den Arbeits­markt in zentral- und osteuropäischen (ZOE) Ländern, insbesondere vor dem Hintergrund des Systemwandels von Sozialismus zu Kapitalismus. In der Anfangs­phase fokussierte die Projektarbeit auf deskriptive Analysen von Bildungs­systemen, Arbeits­markt- und Wohlfahrtsregimen in den zehn ZOE EU-Beitrittsländern. Die Resultate wurden als Handbuch mit dem Titel „Europe Enlarge“ bei Policy Press veröffentlicht. Die Haupt­phase des Projektes befasste sich mit einer vertiefenden Analyse des Arbeits­markt­eintritts in zehn ZOE Ländern auf Basis von individuellen Längsschnittdaten. Insbesondere wurde analysiert, welche Rolle das Billdungs­system für den Arbeits­markt­eintritt junger Menschen in ZOE Ländern spielt, und inwiefern die hier zugrundeliegenden Mechanismen durch den Systemwandel verändert wurden. Trotz eines raschen Strukturwandels und einer starken Abnahme der Arbeitgeber­partizipation, erlauben berufliche Abschlüsse im Sekundar­bereich immer noch einen raschen Eintritt in den ersten Job. Junge Menschen, die keinen höheren Sekundar­abschluss erwerben, zählen zu den Verlierern des Transformations­prozesses. Dem entgegen sind Tertiärabsolventen, trotz der rasch voranschreitenden Tertiärexpansion in einigen Ländern, die Gewinner der Transformation. Allerdings weisen unsere Analysen auf ausgeprägte soziale Ungleichheiten beim Erwerb unterschiedlicher Tertiär­qualifikationen hin. Darüber hinaus unterscheiden sich die Erträge einzelner Bildungs­gänge deutlich. Hauptresultat dieser Projekt­phase ist ein Sammelband mit dem Titel „Making the Transition“, der in Reihe „Social Inequality“ bei Stanford University Press erschienen ist. Über das formale Ende des Projektes hinaus, hat sich die Arbeit an diesen Themen im Rahmen zahlreicher kollaborativer Publikations­projekte fortgesetzt.

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  • Junge Migranten im deutschen und israelischen Bildungs­system

    In dieser Studie wurde der Erfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrations­hintergrund in den Bildungs­systemen von Deutschland und Israel untersucht. Die Verfestigung ethnischer Ungleichheitsstrukturen hängt dabei in beiden Ländern eng mit dem nachteiligen schulischen Abschneiden von Zuwanderern und deren Nachkommen zusammen. Auf Basis eines allgemeinen theoretischen Ansatzes wurde vermutet, dass sich die ethnischen Ungleichheiten vor allem an zentralen Verzweigungs­punkten in den Bildungs­systemen reproduzieren. Vor diesem Hintergrund wurden Schüler und deren Mütter, die aus der ehemaligen Sowjetunion (in Deutschland auch aus der Türkei) stammen und Einheimische, jeweils vor und nach wichtigen Verzweigungs­punkten in ihrer schulischen Laufbahn interviewt (Panel mit zwei beziehungs­weise drei Erhebungs­wellen). In der ersten Welle wurden in Deutschland 2289 und in Israel 1868 vollständige Interviews realisiert. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass sowohl in Israel als auch in Deutschland Kinder und Jugendliche mit Migrations­hintergrund bei Leistungs­tests und Schulnoten deutlich schlechter abschneiden als Einheimische. Diese Unterschiede sind speziell bei den Sprachfertigkeiten und den Deutsch- bzw. Hebräischnoten ausgeprägt. In Deutschland trifft dies am deutlichsten für türkische Schüler zu. Vergleicht man jedoch Einheimische und Migranten mit gleicher Ressourcenausstattung verschwinden diese Differenzen weitgehend. Schlechtere schulische Leistungen von Migranten im Vergleich zu Einheimischen lassen sich also vorrangig auf sozialstrukturelle Unterschiede zurückführen. Ähnliches gilt für die zentralen Übergänge im Bildungs­system. Nach Kontrolle der schulischen Leistungen und der sozialen Herkunft sind keine Unterschiede im Übergangs­verhalten von Einheimischen und Migranten mehr vorhanden. Als zentraler Befund kann also festgehalten werden, dass die Differenzen im Bildungs­erfolg zwischen Migranten und Einheimischen in erster Linie durch eine unterschiedliche Ausstattung der Familien mit bildungs­relevanten Ressourcen, die sich auf die schulische Leistung der Kinder auswirken, bedingt sind. Hinweise auf eine darüber hinausgehende Benachteiligung von Schülern mit Migrations­hintergrund bei der Notenvergabe oder den Übergängen im Bildungs­system lassen sich nicht erkennen.

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  • Ökonomische Integration der qualifizierten Migranten in vier Ländern

    Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die wirtschaft­liche Integration von hoch gebildeten Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion in vier Zielländern zu vergleichen: USA, Kanada, Deutschland und Israel. Diese vier Länder stellten die hauptsächlichen Zielländer der Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion seit ihrem Niedergang 1989 dar. Jedes Aufnahmeland repräsentiert ein unterschiedliches Immigrations­regime, das sich sowohl in der Auswahl der Zuwanderer ins Einreiseland, als auch in der Bereitstellung der Art und Höhe der Hilfe und Unterstützung der Immigranten unterscheidet. Der Fokus der Integration der Immigranten aus einem Herkunftsland in verschiedenen Zielländern bietet uns die einmalige Gelegenheit, die Aus­wirkungen der Immigrations­politik und den Aufnahmekontext auf die ökonomische Integration der hoch gebildeten Immigranten zu untersuchen. Die Untersuchung erforscht: a) wie und warum hoch gebildete Immigranten ihr Zielland auswählen; b) die Konsequenzen der Selbstauswahl der Immigranten für ihren Erfolg auf dem Arbeits­markt und c) die Rolle des Aufnahmekontextes jedes Landes (Sozialpolitik und Arbeits­markt­eigenschaften) in Bezug auf die ökonomische Assimilation von hoch gebildeten Immigranten.

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  • Arbeits­markt­integration: Aussiedler und jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland und Israel

    Das Projekt zielt darauf ab, Hypothesen zu zentralen Einflussfaktoren der Arbeits­markt­integration, wie die Selektivität von Zuwanderern und die institutionellen Gegebenheiten der aufnehmenden Gesellschaft, durch einen strategischen Vergleich von Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion in Israel und Deutschland strenger zu testen. Dazu wurden sowohl Sekundärdaten analysiert, wie auch Primärdaten erhoben und ausgewertet. Ergebnisse: Die institutionellen Besonderheiten beider Aufnahmeländer führen entgegen der theoretischen Erwartung nicht zu einem selektiven Zuzug. Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion weisen in beiden Ländern das gleiche Qualifikations­niveau auf. Jedoch lassen sich über den gut ausgebauten Sozialstaat in Deutschland die abweichenden Befunde zur Arbeits­markt­integration von jüdischen Zuwanderern in beiden Ländern erklären. Die zeitlich unbeschränkte materielle Unterstützung von Arbeits­losen in Deutschland ermöglicht erst die Suche nach einer geeigneten Stelle, was sowohl zu einer hohen Arbeits­losenrate wie auch zu einer häufigeren Besetzung von qualifizierten Stellen führt. Auf nationaler Ebene hat sich bisher folgendes herausgestellt: Für die Erklärung der Nachteile beider Zuwanderer­gruppen gegenüber den Deutschen hinsichtlich des Arbeits­losigkeits­risikos wie auch der beruflichen Positionierung spielt vor allem die Ausstattung mit aufnahmeland­spezifischen Ressourcen (Weiterbildung vor Ort, Sprachfertigkeiten und Netzwerkzusammensetzung) eine Rolle. Den Unterschieden beider Zuwanderer­gruppen im Vergleich kommt man insbesondere durch die Längsschnittbetrachtung auf die Spur. Jüdische Kontingentflüchtlinge brauchen gegenüber Aussiedlern fast doppelt solange für das Erlangen der ersten Arbeits­stelle nach der Zuwanderung in Deutschland, sie erreichen jedoch dabei schon viel häufiger eine gute Position. Jüdische Kontingentflüchtlinge nutzen die seitens der Grundsicherung gegebene Chance zur Akkumulation von aufnahmeland­spezifischen Ressourcen stärker aus als Aussiedler. Sie nehmen länger an Weiterbildungs­maßnahmen teil und schließen dabei auch höherwertige Abschlüsse ab, sie investieren mehr Zeit in das Erlernen der deutschen Sprache und überholen sogar das Sprachniveau der Aussiedler. Dieses Vorgehen verzögert natürlich den beruflichen Einstieg, ermöglicht aber gleichzeitig erst das Erlangen von hochqualifizierten Stellen. Die Ausgangs­unterschiede zwischen beiden Zuwanderer­gruppen prägen den weiteren beruflichen Werdegang, da nur wenig Mobilität zwischen den Arbeits­markt­segmenten besteht.

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  • Die „International Standard Classification of Education“

    Die Verfügbarkeit und Validität von länder­übergreifend vergleichbaren Maßen für Bildungs-Konzepte, vor allem Bildungs­abschlüsse, sind wichtige Bedingungen von internationalen statistischen Berichten zu Bildung und länder­übergreifender sozial­wissenschaft­licher Forschung.

    Die „International Standard Classification of Education“ (ISCED-97) ist eine länder­übergreifende Klassifikations-Skala um Bildungs­programme sowie Bildungs­qualifikationen zu vereinheitlichen. Die erste Version dieser Klassifikation wurde in den 1970er Jahren von der UNESCO entwickelt. ISCED-97 wird extensiv für internationale statistische Berichte verwendet, unter anderem von der OECD, und zunehmend auch für die länder­übergreifende Messung von Bildungs­abschlüssen z.B. im „European Union Labour Force Survey“ (EU-LFS), im „Programme for International Student Assessment“ (PISA) und im „European Social Survey“ (ESS).

    Nichtsdestotrotz wurde ISCED-97 bis heute nicht sorgfältig beurteilt und bewertet. In diesem Projekt (Buch) werden Experten aus verschiedenen europäischen Staaten die Anwendung der ISCED-97-Skala auf nationale Bildungs­qualifikationen in 15 europäischen Staaten beurteilen: Niederlande, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Polen, Estland, Finnland, Schweden, Großbritannien und Irland. Ein einleitendes Kapitel führt die ISCED-97-Skala detailliert ein und synthetisiert die Ergebnisse der einzelnen staaten­spezifischen Kapitel.

    Jedes Staaten-Kapitel beginnt mit einer Beschreibung des jeweiligen Bildungs-Systems und der wichtigsten vergangen Bildungs­reformen. Anschließend wird die Zuschreibung der Bildungs­abschlüsse zu den Ausprägungen der ISCED-97-Skala von OECD und Eurostat beschrieben und bewertet. Die Autoren validieren schließlich die Verteilung des Bildungs­niveaus, gemessen an der ISCED-97-Skala im EU-LFS, mit Verteilungen, die sie individuell aus nationalen Bildungs­variablen in nationalen (meist Arbeits­kräfte-)Umfragen ableiten.

    Hinsichtlich der Reproduzierbarkeit der im EU-LFS gefundenen ISCED-Verteilungen durch Umkodierung der ursprünglichen Bildungs­variablen in nationalen Datensätzen, sind die Ergebnisse insgesamt positiv, jedoch mit einigen Ausnahmen.

    Die Haupt­probleme der Anwendung von ISCED-97 liegen demnach anderswo. Sie können in drei Bereiche aufgeteilt werden:

    1. Konzeptionelle Limitationen der Skala selbst,
    2. Schwierigkeiten in der Anwendung von ISCED-97 auf tatsächliche Bildungs­qualifikationen in den einzelnen Ländern, and
    3. Beschränkung der Durchführung in länder­übergreifenden Studien.

    Das letzte Kapitel stellt Möglichkeiten vor, wie die Messung von Bildungs­abschlüssen in länder­übergreifender Forschung weiterentwickelt werden kann. Die Vorschläge beinhalten

    1. die Überarbeitung und Verfeinerung der ISCED-97-Skala,
    2. die Verbesserung von national-spezifischen Maßen für Bildungs­abschlüsse, and
    3. die Verbesserung von Kodierungs-Prozeduren in länder­übergreifenden Studien.

    Das Buch präsentiert die Ergebnisse von mehr als zweijähriger internationaler Kollaboration im EDUC Forschungs­team „Evaluation von ISCED-97 für vergleichende Forschung“ des EQUALSOC Netzwerks.

     

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  • Bildungs­qualifikationen und Arbeits­markt­erfolg von ethnischen Minderheiten

    Dieses Projekt bildet den deutschen und österreichischen Teil einer internationalen Initiative, bei der es darum geht, die Benachteilung ethnischer Minderheiten auf dem Arbeits­markt und die dahinter stehenden Ursachen vergleichend zu untersuchen. Bisher beteiligen sich mehr als 10 Länder an diesem Unternehmen. Es wird angestrebt, die gleichen statistischen Analysen mit vergleichbaren Datensätzen durchzuführen und zu ermitteln, ob sich Ausmaß und Ursachen ethnischer Ungleichheiten in unterschiedlichen gesellschaft­lichen Kontexten unterscheiden oder als gleich erweisen.

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  • Evaluation und Analyse des LFS 2000 zum Übergang von der Schule in den Arbeits­markt in Europa

    Eurostat hat im Rahmen des Labour Force Survey 2000 erstmalig ein Befragungs­modul eingesetzt, das Informationen über individuelle Bildungs­verläufe und den Berufseinstieg in 14 EU-Ländern und in sechs osteuropäischen Staaten enthält. Insgesamt stehen also Daten für fast zwanzig europäische Länder zur Verfügung. Das Projekt hat zum Ziel, diesen neuen europäischen Datensatz methodologisch zu evaluieren und inhaltlich auszuwerten. In methodischer Hinsicht wird sich das Projekt auf Fragen der Datenqualität und der internationalen Vergleichbarkeit der Daten konzentrieren. Inhaltlich wird das Projekt Untersuchungen zu Fragen durchführen, die auf der Grundlage dieser sehr aktuellen Datenbasis besonders gut beantwortet werden können. Systematische Vergleichs­studien für die einbezogenen Länder sollen sich vor allem mit den folgenden Problemen befassen: (1) Aus­wirkungen der sozialen Herkunft auf individuelle Bildungs­entscheidungen, (2) Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der fach­lichen Spezialisierung bei den erworbenen Bildungs­abschlüssen und ihr Zusammenhang mit der Geschlechterungleichheit auf dem Arbeits­markt, (3) ethnischen Ungleichheiten im Übergang zwischen Bildungs- und Erwerbs­system, (4) dem Ausmaß und den Konsequenzen von Mismatches zwischen Ausbildung und Berufs­tätigkeit sowie (5) mit Mobilitätsprozessen in den ersten Jahren nach Ausbildungs­abschluss. Das Projekt wird als internationales Kooperations­projekt durchgeführt.

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