Unterstützung von Wohlfahrtsstaatsreformen von unten
Die Verbindung von individuellen Haltungen und organisierten Interessen in Europa
Die öffentliche Meinung und etablierte organisierte Interessen werden als Haupthindernisse für die Änderung des Status quos von sozialpolitischen Regelungen gesehen. Radikale oder weitreichende Reformen des Wohlfahrtsstaates sind für Regierungen oft politisch riskant, da sie Konsequenzen durch die Wähler und die Opposition einflussreicher Interessengruppen fürchten müssen. Dieses Projekt zielt darauf ab, den Einfluss von nicht-staatlichen Akteuren und der öffentlichen Meinung auf die Politikgestaltung sowie mögliche Rückkopplungsprozesse der Reformen auf individuelle Einstellungen und kollektive Interessenstrategien für ausgewählten Sozialpolitiken zu untersuchen (Rente und Gesundheitspolitik). Durch den Vergleich europäischer Länder (insbesondere Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich) analysiert das Projekt unterschiedliche institutionelle Wohlfahrtsstaaten und Interessenvermittlungssysteme, um die Auswirkungen der unterschiedlichen Kontexte auf die politische Ökonomie von Wohlfahrtsstaatsreformen zu untersuchen. Im Hinblick auf die integrierte Forschungsagenda des Mannheimer SFB 884 konzentriert sich das Projekt vor allem auf individuelle und korporative Akteure in wichtigen Bereichen der Sozialpolitik aus vergleichender Perspektive.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite des Sonderforschungsbereichs 884.