Die COMPARE_interaction Studie
Zusammenhänge zwischen der Eltern-Kind Interaktion und der kindlichen Entwicklung über die ersten beiden Lebensjahre
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Die Studie wird zeitgleich in Heidelberg und München durchgeführt.
Laufzeit: 2017–2023
Ziele:
Die Studie untersucht Familien, in denen Mütter in der Zeit rund um die Geburt an Depression und/
Hintergrund:
Psychische Störungen in der Zeit rund um die Geburt (= Peripartalzeitraum) stellen eine Belastung für die betroffenen Familien dar. Etwa 12% der Frauen sind während der Schwangerschaft von Depressionen betroffen, etwa 6% im Postpartalzeitraum (= Zeit nach der Entbindung). Neben Depressionen gehören Angststörungen zu den häufigsten psychischen Störungen rund um Schwangerschaft und Geburt. Etwa 7% aller Frauen sind während der Schwangerschaft von Angststörungen betroffen, etwa 11% während der ersten drei Monate postpartal.
Die Studie untersucht die Auswirkungen mütterlicher Depression und/
Die Ergebnisse dieser Studie dienen als Grundlage für die Entwicklung geeigneter Hilfsangebote für betroffene Familien.
Studienablauf:
Die prospektive Längsschnittstudie umfasst mehrere Termine über die ersten zwei Lebensjahre des Kindes und startet 3 Monate nach der Geburt mit einem ersten Videotermin, bei dem das Interaktionsverhalten zwischen Eltern und Kind untersucht wird. Bei diesem Termin wird auch eine Aufnahme der Interaktion der Eltern untereinander (Paar-Interaktion) aufgenommen. Mit den Eltern werden Interviews geführt, um aktuell bestehende, psychische Belastungen zu erfassen.
An weiteren Untersuchungsterminen mit 12, 18 und 24 Monaten des Kindes steht die Erfassung der kindlichen Entwicklung im Vordergrund. Dabei wird spielerisch die sozio-emotionale und kognitive Entwicklung des Kindes untersucht, erneut die Eltern-Kind-Interaktion aufgenommen und mittels Interviews und Fragebögen die momentane Stimmung, den Umgang mit Emotionen, eigenes Erziehungsverhalten, die Partnerschaftsqualität und das Verhalten des Kindes erfragt. Über Speichelproben werden bei den Eltern wie auch dem Kind die Stressempfindlichkeit erhoben und während der Eltern-Kind- wie auch der Paar-Interaktion die Herzrate mit Hilfe von Elektroden erfasst, die auf den Oberkörper der Studienteilnehmer und des Kindes aufgeklebt werden. Beide Verfahren sind absolut schmerzfrei. Um das Hormon Oxytocin – auch als „Bindungshormon“ bekannt – bei der Mutter erfassen zu können, wird von dieser eine Blutprobe abgenommen. Oxytocin spielt in sozialen Beziehungen und der emotionalen Bindung der Mutter an ihr Kind eine wichtige Rolle und ist daher in diesem Zusammenhang für die Studie relevant.
Die Rekrutierung am Standort Heidelberg/
Studienleitung:
Jun.-Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow, Universität Mannheim
Prof. Dr. Beate Ditzen, Universitätsklinikum Heidelberg
Studienleitung Standort München:
Prof. Dr. Corinna Reck, Ludwig-Maximilians Universität München
Weitere Kooperationen:
Prof. Dr. Urs Nater, Universität Wien
Prof. Dr. Christian Montag, Universität Ulm
Ansprechpartnerin:
Dr. Nora Nonnenmacher
compare.studie med.uni-heidelberg.de
Tel. 06221-56-34438