Forschung
Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Menschen ihre soziale Welt erleben und wie diese ihre Kognitionen, Emotionen, ihr Verhalten und ihre Lebensverläufe prägt. Unter anderem geht es in unserer Forschung um folgende Themen:
Soziale Interaktionen und Beziehungen
Subjektives Wohlbefinden
Zynismus und Vertrauen
Unsere Forschung stützt sich auf eine Vielzahl methodischer Ansätze, darunter Online- und Laborexperimente, länderübergreifende Umfragedaten, longitudinale Studien, Experience Sampling und Daily Diary Studien, dyadische und Round-Robin-Designs, Sprachanalysen sowie Methoden der computational social science.
Forschungsprogramme
Soziale und persönliche Beziehungen
Soziale Beziehungen sind eine entscheidende Zutat für ein glückliches und gesundes Leben. In unserer Forschung gehen wir der Frage nach, welche Arten von Beziehungen das Wohlbefinden besonders fördern, ob es ein „Zuviel“ an sozialen Interaktionen geben kann, unter welchen Umständen Geselligkeit nicht mehr vorteilhaft ist und wie partnerschaftliche Lebensereignisse (z. B. Untreue oder Elternschaft) die Entwicklung des Wohlbefindens beeinflussen.
Wir interessieren uns außerdem für soziale Effekte im weiteren Sinne, einschließlich interpersonaler Effekte in romantischen Beziehungen, soziale Wahrnehmung sowie rufbezogene Konsequenzen von individuellen Unterschieden und Verhaltensweisen.
Ausgewählte Projekte und Publikationen:
Der Übergang zur Elternschaft: Individuelle Unterschiede im Wohlbefinden
Der Übergang zur Elternschaft ist ein zentrales Lebensereignis, das bei manchen Menschen mit mehr Glück und bei anderen mit weniger Glück einhergeht. Dieses Projekt untersucht mithilfe longitudinaler und experience sampling Methoden die Prozesse, die individuellen Unterschieden in den Verläufen des Wohlbefindens während des Übergangs zur Elternschaft zugrunde liegen.
Das Projekt wird vom Herbert Simon Research Institute finanziert: [Projekt-Homepage].
Tran, C., Ivanova, K., Stavrova, O., & Reitz, A. K. (2025). Changes in psychological well-being across the transition to motherhood: Combining longitudinal and experience sampling methods. Journal of Personality and Social Psychology.
Stavrova, O., Pronk, T., Denissen, J. (2022). Estranged and unhappy? Examining the dynamics of personal and relationship well-being surrounding infidelity. Psychological Science, 34(2),143–169.
Ren, D., Stavrova, O., & Wei Loh, W. (2022). Nonlinear effect of social interaction quantity on psychological well-being: Diminishing Returns or Inverted U? Journal of Personality and Social Psychology, 122(6), 1056-1074. pdf.
Stavrova, O. (2019). Having a happy spouse is associated with lower risk of mortality. Psychological Science, 30(5), 798–803.
Zynismus und Vertrauen
Sind die meisten Menschen ehrlich, vertrauenswürdig und gut – oder unehrlich, egoistisch und eigennützig? Unsere Forschung zeigt, dass sich Menschen darin unterscheiden, wie sie diese Frage beantworten, und dass diese Unterschiede – als Zynismus bezeichnet – eine potenziell wichtige Rolle für ihr Wohlbefinden, ihren beruflichen Erfolg, ihre sozialen Beziehungen und ihre körperliche Gesundheit spielen.
Aktuelle Projekte und Publikationen:
Messung von Zynismus und Vertrauen mithilfe von Textdaten zur Vorhersage von Informationsverbreitung, Polarisierung und Respektlosigkeit auf digitalen Plattformen.
Das Projekt nutzt 1) Techniken der natural language processing und des maschinellen Lernens, um ein Instrument zur Messung von Zynismus und Vertrauen in Textdaten zu entwickeln (das sogenannte CaT-Tool), und 2) wendet das CaT-Tool an, um zu verstehen ob und wie Zynismus die Informationsverbreitung, Polarisierung und Respektlosigkeit auf sozialen Medienplattformen beeinflusst.
Das Projekt wird vom Herbert Simon Research Institute finanziert: [Projekt-Homepage].
Stavrova, O., & Ehlebracht, D. (2016). Cynical beliefs about human nature and income: Longitudinal and cross-cultural analyses. Journal of Personality and Social Psychology, 110(1), 116–132. pdf.
Stavrova, O., & Ehlebracht, D. (2019). The cynical genius illusion: Exploring and debunking lay beliefs about cynicism and competence. Personality and Social Psychology Bulletin, 45(2), 254–269.
Stavrova, O., Ehlebracht, D., & Vohs, K. D. (2020). Victims, perpetrators, or both? The vicious cycle of disrespect and cynical beliefs about human nature. Journal of Experimental Psychology: General, 149(9), 1736–1754. pdf.
Stavrova, O., Evans, A.M., & Brandt, M.J. (2021). Ecological dimensions explain the past but do not predict future changes in trust. American Psychologist, 76(1), 983–996. pdf.
Spiridonova, T., Leib, M., van Beest, I., & Stavrova, O. (2025). Do cynics lie to avoid exploitation, to exploit others, or not at all? A registered report on the relationship between cynicism and dishonesty. European Journal of Personality.