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Theorie-Praxis-Reflexion

In der sogenannten „third mission“ adressieren Hochschulen reale gesellschaft­liche Herausforderungen. Forschung und Lehre findet an der Schnittstelle zwischen Universität und gesellschaft­lichen Institutionen statt. Im Idealfall wird in der Forschung ein situiertes und echtes Problem aufgegriffen und gleichzeitig ebenfalls in der Lehre adressiert. Damit halten neue, praxis- und problem­orientierte Lehr­formate Einzug in die Universität. Eines davon ist das sogenannte Service Learning. Studierende können Gelerntes in realen Praxis­projekten anwenden und die gesellschaft­lichen Partnerinstitutionen erfahren gleichzeitig aktive Unterstützung. Aber ist Lehre erfolgreich, nur weil sie praxis- und handlungs­orientiert ist und reale Herausforderungen thematisiert? Bisherige Forschung zeigt, dass es darauf ankommt, die realen Probleme mit theoretischem Wissen neu zu „sehen“, mit methodischen Werkzeugen zu analysieren und dadurch neue Handlungs­optionen zu gewinnen. Diese lernwirksame Theorie-Praxis-Reflexion geschieht nicht von allein. Im deutschsprachigen Raum gibt es bislang wenig aussagekräftige Begleit- und Wirkungs­forschung zu Lehr­formaten wie dem Service Learning.

Unsere Forschung zur Theorie-Praxis-Reflexion hat zwei Teil­bereiche. Im ersten Teil­bereich geht es um die Konstruktion, psychometrische Über­prüfung und Validierung von Skalen, die Handlungs­orientierung, Berufsbezug und Umsetzung der Theorie-Praxis-Reflexion einmal als Lehr­veranstaltungs­evaluation und einmal als Kompetenzeinschätzung aus Sicht der Studierenden messen. Mit diesen Skalen können erfahrungs­basierte Lehr­formen an Hochschulen untersucht werden.

Im zweiten Teil­bereich geht es um die Entwicklung, Analyse und Optimierung von instruktionalen Maßnahmen, mit denen die Theorie-Praxis-Reflexion in praxisbezogenen universitären Lehr­veranstaltungen gefördert werden kann.

Ansprech­partnerin: Anne-Sophie Waag