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Parteienwettbewerb im Mehrebenen­system

Eine vergleichende Analyse programmatischer Strategien regionaler und nationaler Parteien, der Koalitions­bildungs­muster und des Regierungs­handelns in west- und osteuropäischen Staaten

Im Zuge von Globalisierung und voranschreitendem europäischen Integrations­prozess weisen zahlreiche Studien auf eine Stärkung der Rolle der Regionen im politischen Gestaltungs­prozess hin. Das hier beantragte Projektvorhaben schließt an diese Forschungs­richtung an und konzentriert sich dabei auf das Handeln von Parteien als den zentralen, zwischen Wählern und politischem System vermittelnden Akteuren in modernen Demokratien. Die zentralen Fragestellungen des Projekts sind zum einen, welche Themenschwerpunkte parteipolitische Akteure auf sub-nationaler Ebene setzen und was die Gründe für die spezifische inhaltliche Positionierung von auf regionaler Ebene agierenden Parteien sind. Zum andern soll untersucht werden, welche Aus­wirkungen die programmatische Schwerpunktsetzung und Positionierung regionaler Parteien auf das Handeln von (Koalitions-)Regierungen auf sub-nationaler Ebene als auch auf die Politikergebnisse haben. Auf der Grundlage von theoretischen Modellen, die sowohl die institutionellen Eigenschaften der politischen Systeme als auch eine politik­ökonomische und politisch-soziologische Perspektive berücksichtigen, sollen Erwartungen hinsichtlich der Handlungs­muster von auf regionaler Ebene agierenden parteipolitischen Akteuren abgeleitet werden, die anhand von zu konstruierenden Datensätzen empirisch getestet werden sollen. Dabei kann auf eine Reihe von Vorarbeiten zur Messung der inhaltlichen Präferenzen von Parteien und Koalitions­regierungen auf nationaler wie regionaler Ebene aufgebaut werden. Die untersuchten Mehrebenen­systeme umfassen west- und osteuropäische Staaten, deren sub-nationale Einheiten einen unterschiedlichen Grad an Einfluss und politischer Gestaltungs­kompetenz besitzen. Mit der Beantwortung dieser Fragestellungen wird zum einen eine Lücke in der vergleichenden Analyse des Regierens in Mehrebenen­systemen und damit in den an Bedeutung gewinnenden sub-nationalen Einheiten geschlossen als auch aufgrund der Erstellung von Datensätzen, die Informationen zu den politikfeld­spezifischen Präferenzen regionaler politischer Akteure bieten, zentrales empirisches Material für weitere sozial- und wirtschafts­wissenschaft­liche Forschungs­vorhaben geliefert.