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Innerparteiliche Heterogenität und ihre politischen Konsequenzen in den Staaten Westeuropas

Das Projekt ging der Frage nach, was die Ursachen und Konsequenzen innerparteilicher Konfliktmuster in europäischen Staaten sind. Dazu haben wir eine Inhaltsanalyse parlamentarischer Debattenbeiträge vorgenommen sowie auch die Eigenschaften der Abgeordneten für bis zu zwei Legislaturperioden der Parlamente Deutschlands, Estlands, Finnlands, Irlands, Norwegens, Österreichs, Schwedens und der Tschechischen Republik für bis zu zwei Legislaturperioden codiert. Dabei konnten wir zeigen, dass die Beteiligung an Parlamentsdebatten und die Häufigkeit der Debattenbeiträge sowie die in den Debattenbeiträgen geäußerten programmatischen Standpunkte bei weitem nicht dem Zufall entsprechen, sondern von zwei Faktoren beeinflusst werden. Erstens folgen die Abgeordneten einem ihren individuellen Nutzen maximierenden Kalkül. Dieses wird von institutionellen und parteibezogenen Faktoren wie beispielsweise dem Wahl­system und der Rolle eines Abgeordneten in seiner Partei restringiert. Zweitens wirken sich persönliche und biographische Eigenschaften eines Abgeordneten auf sein Verhalten aus, welche ebenfalls den individuellen Nutzen eines Abgeordneten beeinflussen; dazu zählen etwa der Familienstand, das Geschlecht oder die Konfession.